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Tertbibel Alten und Neuen Teſtaments

in Verbindung mit zahlreichen Fachgelehrten

herausgegeben von

D. E. Kautzſch

Proſeſſor der Theologie in Halle a. S.

Das Neue Teſtament

in der Werſchung

Cart) Weizſäcer

N

2 1

N Zweite Auflage (9.— 16. Tauſend)

Tübingen Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1906

Die Apoſtel

Der Apoſtel Thaten

1 In meiner erſten Erzählung, o Theophilus, habe ich davon gehandelt, 2 was Jeſus alles that und lehrte, von Anfang an bis zu dem Tage, da er ere hoben ward, nachdem er den Apoſteln Aufträge gegeben dur ) den heiligen 5 Geiſt, welche er auserwählt hatte, welchen er ſich auch lebendig erwies nach feinem Leiden durch viele Beweiſe, indem er ſich ſehen ließ vier ag «und. über das Reich Gottes Aufſchluß gab. Da er nun jo mit ihnen zuſammen war, befahl er ihnen ſich nicht von Jeruſalem zu entfernen, ſondern abzuwarten s die Verheißung des Vaters, die ihr von mir gehört habt; deun 3 taufte mit Waſſer, ihr aber font in heiligem Geiſte getauft werden, in wenigen Tas n jetzt ab. s Da fragten ihn die Verſammelten: Herr, richteſt du in dieſer Zeit das Reich 7 wieder auf für Israel? Er ſprach zu ihnen: es iſt nicht eure Sache, Zeiten s und Friſten zu kennen, die der Vater beſtimmt hat in feiner Vollmacht; aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geiſt auf euch kommt, und werdet meine Zeugen ſein in Jeruſalem, und in ganz Judäa und Sama ria, und bis vans Ende der Erde. Und als er dies geſagt, ward er unter ihrem Zuſchauen in die Höhe gehoben, und eine Wolke nahm ihn auf von ihren Augen 10 weg. Und wie fie ihre Augen auf den Himmel hefteten, we d er dahin 1 gieng, ſiehe da ſtanden bei ihnen zwei Männer in weißen Kleidern, dieſelben ſprachen: ihr Galiläiſche Männer, was ſteht ihr und blickt gen Himmel? Dieſer Jeſus, der von euch weg zum Himmel erhoben ward, der wird ebenſo kommen, 1e in derſelben Weiſe wie ihr ihn geſehen habt in den Himmel dahin gehen. Hierauf lehrten ſie zurück nach Jeruſalem vom Berge, den man Oelberg heißt und der nahe 13 bei Jeruſalem liegt, einen Sabbatweg weit. Und als ſie hineingekommen, giengen fie in das Obergemach hinauf, wo fie ſich aufzuhalten pil Petrus und Johannes, und Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholo- mäus und Matthäus, Jakobus des Alphäus Sohn und Simon der Eiferer, und Judas des Jakobus Sohn. Dieſe alle beharrten da einmüthig im Gebet nebſt Frauen, und Mariam der Mutter des Jeſus und mit ſeinen Brüdern.

15 Und in dieſen Tagen ſtand Petrus auf inmitten der Brüder und ſprach ie (und es waren etwa hundertundzwanzig Perſonen beiſammen): ihr Männer und Brüder, es mußte die Schrift erfüllt werden, welche der heilige Geiſt voraus⸗ geredet hat durch den Mund Davids über Judas, der den Führer gemacht hat 17 für die Häſcher Jeſus', weil er zu uns gezählt war und das Los dieſes Dienſtes 1s empfangen hatte. Dieſer alſo erwarb ſich einen Acker vom Lohne der Ungerech⸗ tigfeit, und er that einen Sturz kopfüber, und barſt mitten entzwei, und alle

2 Der Apoſtel Thaten 129

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feine Eingeweide wurden ausgeſchüttet; was

Einwohnern von Jerusalem, ſo daß jener A 1 er eher Akeldama erhielt, das heißt Blutacker. Denn es ſteht geſchrieb 3 unnd. Seine Hütte ſoll öde werden, und niemand darin a 8 1

gieng, von dem Anfang mit der da er auferhoben ward von uns weg, von dieſt i Aa Re 5 9, ſen einer muß { i werden für jeine Auferſtehung. Und ſie ſtellten zwei 11 und Barſabbas, der 1 ie Juſtus führte, und Matthias, = 555 1 made du Herr, Herzenskenner über alle, zeige du, welchen ; i auserwählt haft, einzunehmen die Stelle dieſer Salben unn e 0 3 der Judas abgetreten iſt, um an ſeinen eigenen Ort zu gehen a Loſe, und daß Jos fiel auf Matthias, und er wurde den elf Apoſteln beigeſellt Und als der Pfingſttag gekommen, waren fie alle an einem Orte bei-

ſammen, und es kam plöglich ein Brauſen vom Himmel wie i

\ nv wenn ein . wind daherfährt, und erfüllte das ganze Haus wo ſie ſaßen, und es an ihnen Zungen die ſich verteilten wie von Feuer, und es ſetzte ſich auf jeden einzelnen von ihnen, und fie wurden alle voll heiligen Geiſtes, und fiengen an

mit anderen Zungen zu reden, wie der Geiſt es ihnen ab

waren aber in Jeruſalem wohnhaft Juden, Pu Fe u ah unter dem Himmel her. Als aber dieſe Stimme ertönte, ſtrömte die Menge zuſammen, und war überraſcht, denn jeder hörte ſie in ſeiner eigenen Sprache reden. Sie ſtaunten aber alle zuſammen und verwunderten ſich und ſprachen: find nicht alle dieſe, die da reden, Galilier? wie kommt es, daß wir jeder ſeine Sprache hören, in der wir geboren ſind Parther und Meder und Elamiter, und die Bewohner von Meſopotamia, Judäa und Kappadokia, Pontus und Aſia, Phrygia und Pamphylia, Aegyptus und dem Libyſchen Lande bei 10 Kyrene, und die ſich hier aufhaltenden Römer, Juden und Proselyten, Kreter in und Araber. wir hören fie reden mit unſeren Zungen von den großen Thaten Gottes? Sie ſtaunten aber alle zuſammen und wußten nicht Beſcheid, und 12 ſprachen ei zum andern: was will das ſein? Andere aber ſpotteten und ı3 ſagten: . d voll ſüßen Weins. Es ſtellte ſich aber Petrus auf mit den Elf, 14 erhob ſeine Stimme und ſprach ſie an:

Ihr judäiſche Männer und ihr ſämtliche Bewohner von Jeruſalem, das fol euch kund ſein, horchet auf meine Worte. Keineswegs find dieſe trunken, 1s wie ihr unterſtellt; iſt es doch die dritte Stunde am Tag; ſondern dies iſt, 16 was geſagt ift durch den Propheten Joel:

And es wird fein in den letzten Tagen, ſpricht Gott, da gieſſe ich aus von meinem Geijt über alles Fleiſch, und eure Zöhne und eure Töchter werden wels. fagen, und eure Jünglinge werden Geſichte ſehen, und eure Greife werden Trüume träumen, ja über meine Anechte und über meine Mägde gieße ich aus in jenen 18 Tagen von meinem cheiſt, und fie werden weiſſagen. Und ich werde Wunder geben 19 im Himmel oben und Zeichen auf der Erde unten, Slut und Feuer und Nanch⸗ gualm. Die Sonne wird ſich in Linſternis wandeln und der Mond in Blut, bevor 20 da kommt der große Tag des Herrn, der herrliche. Und es wird geſchehen, daß 21 jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.

Ihr israelitiſche Männer, höret dieſe Worte: Jeſus den Nazoräer, einen 22 Mann erwieſen von Gott her bei euch mit gewaltigen Thaten und Wundern

Wetzfäder, N. T. (Textbidel) 9

und gaben ihnen 26

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130 Der Apoftel Thaten 2

und Zeichen, die Gott durch ihn gethan hat in eurer Mitte, wie ihr ſelbſt 28 wiſſet, dieſen, hinaus gegeben durch den beſchloſſenen Willen und die Voraussicht Gottes, habt ihr durch die Hand der Geſetzloſen ans Kreuz geſchlagen und 2 getötet; ihn hat Gott auferweckt, indem er die Wehen des Todes brach, wie 25 es denn nicht möglich war, daß er von demſelben behalten würde. Denn David ſagt auf ihn: Ach ſah den Herrn vor mir beſtändig; weil er if zu meiner 28 Rechten, damit ich nicht wanke. Darum wurde mein Herz froh und meine Zunge 27 jubelte; aber auch mein Fleiſch noch wird auf Hoffnung ruhen, weil du meine Seele nicht in der Unterwelt laſſen wirft, noch deinen Heiligen Verweſung ſehen 25 luſſen. Du haft mir Pfade des Lebens kund gethan, du wirt mich erfüllen mit Wonne vor deinem Angreſicht. 20 Ihr Männer und Brüder, ich darf es offen zu euch jagen: was den Patri⸗ archen David betrifft, ſo iſt er geſtorben und begraben, und ſein Denkmal iſt 80 unter uns bis auf dieſen Tag. Da er nun Prophet war, und wußte, daß ihm a1 Gott zugeſchworen hatte feinen Thron zu beſetzen mit Frucht feiner Lende, jo hat er in Vorausſicht geredet von der Auferſtehung des Chriſtus, daß der nicht 32 der Unterwelt überlaſſen fei, noch fein Fleiſch die Verweſung ſehe. Dieſen, Jeſus 8s hat Gott auferweckt, davon wir alle Zeugen find. Nachdem er nun zur Rechten Gottes erhöht ward und er auch die Verheißung des heiligen Geiſtes vom Vater in Empfang genommen hat, ſo hat er ausgegoſſen dieſes, was ihr ſehet und 54 höret. Denn David iſt nicht zum Himmel aufgeſtiegen; er ſagt aber: 8 Es ſprach der Herr zu meinem Herrn: ſetze dich zu meiner Rechten, bis id lege deine Feinde unter deine Füße. 86 So erkenne nun das ganze Haus Israel zweifellos, daß ihn Gott zum Herrn und Chriſtus gemacht hat, dieſen Jeſus, welchen ihr gekreuzigt habt. 87 Wie ſie aber das hörten, gieng es ihnen durchs Herz, und ſie ſagten zu Petrus und den übrigen Apoſteln: was ſollen wir thun, ihr Männer und 88 Brüder? Petrus aber zu ihnen: thut Buße, und laſſe ſich ein jeder von euch tanfen in dem Namen Jeſus Chriſtus' zur Vergebung eurer Sünden, jo werdet 50 ihr die Gabe des heiligen Geiſtes empfangen. Denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern, und allen denen in der Ferne, fo viel ihrer der Herr unſer 40 Gott herbeiruſt. Und noch mit vielen weiteren Reden beſchwor und ermahnte er fie und ſagte: laſſet euch erretten aus dieſem verkehrten Geſchlecht. Die nun ſein Wort annahmen, ließen ſich taufen, und kamen an jenem Tage hinzu un⸗ gefähr dreitauſend Seelen. 42 Sie beharrten aber in der Lehre der Apoſtel und der Gemeinſchaft, im 46 Brotbrechen und den Gebeten. Furcht aber ergriff alle Seelen; viele Wunder “und Zeichen aber geſchahen durch die Apoſtel.“) Alle aber, die gläubig ger 46 worden, hielten ſich zuſammen und hatten alles gemeinſam, und fie verkauften ihre Güter und Habe, und verteilten es unter alle, je nach dem Bedürfnis 46 eines jeden. Und indem fie täglich einmütig ausharrten im Tempel und zu Hauſe das Brot brachen, genoſſen ſie ihre Nahrung in Jubel und Einfalt des Herzens, unter Lob Gottes und gutem Einvernehmen mit dem ganzen Voll. Der Herr aber fügte ihrer Vereinigung täglich bei, die ſich retten ließen.

in Jeruſalem, und große Furcht lag auf allen.

2 Der fpoftel Thaten 131

Petrus aber und Johannes ſti i i ſtunde, der neunten. Und es me er ee 5 15 5 herbeigetragen, den man täglich an das ſogenannte ſchöne Tho eo ann 2 ſetzte, um Almoſen von den Beſuchern des Tempels zu u 1 a 5 0 Petrus und Johannes ſah, wie ſie in den Tempel eintreten wollten bal 10 ſie um ein Almoſen. Petrus aber mit Johannes blickte ihn an und jagte: f er her zu uns. Er aber ſpannte auf ſie, in der Erwartung etwas a ine 2, bekommen. Petrus aber ſprach: Silber und Gold habe ich nicht, was i i 155 / habe, das gebe ich dir: im Namen Jeſus Chriſtus, des Nazorers: ao Und er faßte ihn an der rechten Hand und richtete ihn auf; alsbald aber 7 wurden feine Sohlen und Knöchel feit, und er ſprang auf und ſtand, und s wandelte, und trat mit ihnen in den Tempel, gieng herum und ſpran g und lobte Gott. Und das ganze Volk ſah ihn herumgehen und Gott eg Sie 9.10 erkannten ihn aber als den, der zum Almoſen geſeſſen am ſchönen Thor des i Tempels, und wurden voll Staunens und Begeiſterung über dem, was mit ihm vorgegangen. Während er aber den Petrus und den Johannes ſeſthielt, u. ſtrömte das ganze Volk außer ſich bei ihnen zuſammen, in der ſogenannten Halle Salomos. Da es aber Petrus ſah, redete er das Volk an:

Ihr, israelitiſche Männer, was wundert ihr euch über dieſem, oder was ſehet ihr uns an, als hätten wir durch eigene Kraft und Frömmigkeit bewirkt, daß er wandelt? Der Gott Abrahams und Gott Iſaaks und Gott Jalobs, 13 der Gott unſerer Väter hat ſeinen Knecht Jeſus verherrlicht, den ihr aus⸗ geliefert und verleugnet habt vor Pilatus, da dieſer beſchloſſen hatte ihn los⸗ zulaſſen, ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet, und euch einen 14 Mörder freigebeten. Den Anführer des Lebens aber habt ihr getötet, den Gott 15 von den Toten auferweckt hat, wovon wir Zeugen find. Und auf den Glauben 16 an feinen Namen hat dieſen hier, den ihr ſeht und kennt, fein Name feit ges macht, und der Glaube der durch ihn geht, hat demſelben dieſe ſeine geſunden Glieder wieder geſchenkt, vor euch allen. Und nun Brüder, ich weiß, daß ihr 1 es in Unwiſſenheit gethan, ſowie auch eure Oberen; Gott aber hat alſo erfüllt, 1s was er voraus verkündet hatte durch aller Propheten Mund: daß ſein Chriſtus leiden ſolle. So thut denn Buße und belehrt euch, daß eure Sünden aus⸗ 15 gelöſcht werden, auf daß da kommen Zeiten der Erquickung vom Angeſicht des 20 Herrn, und er abſende den für euch zuvor beſtellten Chriſtus Jeſus, welchen 21 der Himmel aufnehmen muß bis zu den Zeiten da alles hereingebracht wird, was Gott geredet hat durch den Mund ſeiner heiligen Propheten von jeher. Moſes hat geſagt:

cinen Propheten wird euch der Herr Gott erwecken aus euren Brüdern,

wie mich; auf ihn ſollt ihr hören in Allem, was er zu euch redet. Es ſoll aber 23 geſchehen, daß jede Seele, die nicht auf jenen Propheten hört, wird ausgelilgt werden aus dem Volk. Und alle die Propheten von Samuel an und in den folgenden Zeiten, jo viel 2 ihrer geredet, haben auch dieſe Tage verkündet. Ihr ſeid die Söhne der Pro- 25 pheten und des Bundes, welchen Gott mit unſeren Vätern ſchloß, da er zu Abraham ſagte:

And in deinem Samen ſollen alle Geſchlechter der Erde geſegnet werden.

Euch zuerſt hat Gott feinen Knecht aufgeſtellt, und abgeſandt euch zu ſegnen 26 durch Bekehrung eines jeden von euren Bosheiten.

12

132 Der Apoſtel Thaten 2 4

4 Da ſie aber zum Volle in ſolcher Weiſe redeten, machten ſich die Prieſter 2 heran und der Kommandant des Tempels und die Sadducäer, im Aerger darüber, daß fie das Volk belehrten, und an Jeſus die Auferſtehung von den Toten a verkündeten, und legten Hand an ſie und ſetzten ſie in Gewahrſam auf morgen. Denn es war ſchon Abend. Viele aber von denen, die das Wort hörten, wurden 6 gläubig, und es belief ſich die Zahl auf fünftausend Mann. Es geſchah aber, daß am folgenden Tage ſich ihre Oberen, Aelteſten und Schriftgelehrten in s Jeruſalem verſammelten, lebenſo Annas der Hoheprieſter, und Katphas, und Jos 7 hannes und Alexander, und wer vom hohenprieſterlichen Stamm da war), und fie ließen fie vorführen und ſorſchten: durch welche Kraft oder durch, welchen Namen s habt ihr das gethan? Hierauf ward Petrus voll heiligen Geiſtes, und ſagte o zu ihnen: Ihr Obere des Volks und Aelteſte, wenn wir heute uns zu verant⸗ worten haben wegen der Wohlthat, an einem gebrechlichen Menſchen, durch wen 10 der gerettet ward, jo möge euch allen und dem ganzen Volke Israel kund fein, daß in dem Namen Jeſus Christus, des Nazoräers, den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat, daß darin dieſer geſund vor euch ſteht. u Dieſer iſt der Stein, der von euch den Bauleuten verachtet ward, der zum Eck. 12 ſlein geworden if. Und es iſt in keinem andern Heil, gibt es doch auch keinen andern Namen unter dem Himmel, der den Menſchen gegeben wäre, dadurch 18 wir gerettet werden ſollen. Da fie aber den Freimut des Petrus und Johannes ſahen, und erfahren hatten, daß es ungelehrte und u dete Leute ſeien, 1 wunderten fie ſich. Sie erkannten fie als Genoſſen Jeſt gleich ſahen ſie den geheilten Menſchen bei ihnen ſtehen, da wußten ſie u entgegnen. 15 Sie ließen fie aber aus dem Synedrium hinausführen, und berieten mit eine 16 ander alſo: was ſollen wir mit dieſen Leuten machen? Den ein deut⸗ liches Zeichen durch fie geſchehen, iſt allen Einwohnern von 3 em offenbar u und können wir nicht leugnen. Aber damit es ſich nicht weiter verbreite im Volk, ſo wollen wir ſie bedrohen, nichts mehr auf dieſen Namen zu irgend is jemand zu reden. Und fie riefen fie und befahlen ihnen durchaus nichts ver⸗ 10 lauten zu laſſen noch zu lehren auf den Namen Jeſus. Petrus und Johannes aber antworteten ihnen aljo: ob es recht iſt vor Gott, auf euch mehr zu hören 2 als auf Gott, das urteilt ſelbſt: wir können ja nicht unterlaſſen, davon zu reden, 21 was wir geſehen und gehört haben. Jene aber entließen ſie unter Drohungen, denn ſie fanden keinen Weg, ſie zu ſtrafen, dem Volk gegenüber, weil alles Gott pries 22 über dem Geſchehenen. Denn der Menſch war über vierzig Jahre alt, an welchem 23 dieſes Zeichen der Heilung geſchehen war. Nachdem ſie aber freigelaſſen waren, giengen ſie zu den Ihrigen und berichteten, was die Hohenprieſter und die 21 Aelteſten zu ihnen gejagt hatten. Als dieſe es vernahmen, erhoben ſie einmütig ihre Stimme zu Gott und ſprachen: Herr, der du haft den Himmel ge- 25 macht und die Erde, und das Meer, und alles was darinnen iſt, der du durch heiligen Geiſt im Munde unſeres Vaters, deines Knechtes David geſprochen haſt: 26 Was tobten die Nationen und ſannen die Völker Gitles? Die Könige der Erde ſind erſchienen und die Herrſcher haben ſich verſammelt, wider den Herrn und wider feinen Chriſtus. Sie haben ſich verſammelt in Wirklichkeit in dieſer Stadt wider deinen heiligen Knecht Jeſus den du geſalbt, Herodes und Pontius Pilatus 28 mit den Heiden und den Völkern Israels, zu thun, was deine Hand und dein 20 Rat voraus beſtimmt hatte. Und nun, Herr, achte du auf ihre Drohungen, und So verleihe deinen Knechten, mit allem Freimut dein Wort zu reden, indem du deine Hand ausſtreckſt zur Heilung, und daß Zeichen und Wunder geſchehen

4.5 Der Apoſtel Thaten 133 A a

durch den Namen deines heiligen Knechtes Jeſus. erbebte der Ort wo ſie verſammelt 5 1 ſie wur ee

heiligen Geiſt, und redeten das Wort Gottes frei en ARTEN OR

Die Menge der gläubig geworden und feiner nannte ein Stück von e 12 en alles gemein. Und mit großer Kraft gaben die Apoſtel das Zeugnis Bor 1 75 Auferſtehung des Heri Jeſus Chriſtus, und große Gunſt fiel ihnen allen zu Es gab auch leinen Bedürftigen mehr unter ihnen; die Beſitzer von Grunde. ſtücken oder Häuſern waren, verkauften es, brachten den Erlös des Verkauften, und legten ihn den Aposteln zu Füßen; dann wurde es verteilt an jedermann 35 je nach eines Bedürfnis. Joſeph aber, der von den Apoſteln den Namen ss Barnabas erhalten, was überſetzt heißt: Sohn des Troſtes, ein Levite Cyprier nach der Herkunft, verkaufte einen Acker den er beſaß, brachte das Geld und ar legte es den Apoſteln zu Füßen. Ein Mann aber mit Namen Ananias 5 nebſt ſeiner Frau Sapphira verkaufte ein Gut, unterſchlug vom Erlös mit Vor⸗ 2 wiſſen auch der Frau, und brachte einen Teil davon und legte ihn den Apoſteln zu Füßen. Petrus aber ſprach: Ananias, warum hat der Satan dein Herz 8 erfüllt, den heiligen Geiſt zu belügen und zu unterſchlagen vom Erlös aus dem Lande? Konnteſt du es nicht behalten als dein Eigentum, und ebenſo nach dem 4 Verkauf frei verfügen über das Deinige? Warum haſt du dir das in den Sinn gejest? Du haſt nicht Menſchen belogen, ſondern Gott. Wie aber Ananias dieſe Worte hörte, fiel er nieder und verſchied; und große Furcht kam über alle, die es hörten. Die jungen Männer aber ſtanden auf, rafften ihn zuſammen und trugen ihn hinaus, und begruben ihn. Nach Verfluß von etwa drei Stunden aber trat auch ſeine Frau ein, die von dem Vorgefallenen nichts wußte. Petrus aber redete jie an: ſage mir, ob ihr das Land um jo und jo viel abgegeben habet? Sie aber ſagte: ja um ſo viel. Petrus aber ſagte zu ihr: was iſt das, daß zuſammen ausgemacht habt, den Geiſt des Herrn zu verſuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, ſind an der Thüre, ſie werden dich hinaustragen. Da fiel ſie ſogleich zu ſeinen Füßen nieder und 10 verſchied. Als aber die jungen Männer eintraten, fanden ſie ſie tot, und trugen

inau id begruben fie bei ihrem Manne. Und es kam große Furcht über 11 nze Gemeinde und über alle, welche dieſes hörten. urch die Hand der Apoſtel aber geſchahen viele Zeichen und Wunder u im Volk: und fie pflegten alle ſich zu vereinigen in der Halle Salomos. Von 13 den übrigen aber wagte niemand ſich ihnen anzuſchließen, ſondern das Volk ſah an ihnen hinauf. Um fo mehr aber wuchs die Zahl derer, die an den Herrn u glaubten, Scharen von Männern und Frauen. So daß ſie die Kranken ſelbſt 1 auf die Straßen hinausbrachten und auf Betten und Bahren hinlegten, damit wenn Petrus käme, doch ſein Schatten auf einen von ihnen fallen möge. Es 16 ſtrömte aber auch die Menge von den Städten der Umgegend Jeruſalems zu⸗ ſammen, und ſie brachten Kranke und ſolche, die von unreinen Geiſtern beläſtigt waren, die wurden alle geheilt.

Der Hoheprieſter aber erhob ſich ſamt feinem ganzen Anhang, daß heißt 1 der Sekte der Sadducäer, und fie wurden voll Eiferſucht, und legten Hand 1s an die Apoſtel, und ſetzten fie in öffentliches Gefängnis. Ein Engel des Herrn 16 aber öffnete bei Nacht die Thüren des Gefängniſſes, führte ſie heraus und ſprach: gehet hin und tretet auf, und verkündet im Tempel dem Volle ohne 20 Vorbehalt die Worte von dieſem Leben. Da fie aber das hörten, giengen ſie 2

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134 Der Apoſtel Thaten : 5. 6

um die Morgenfrühe in den Tempel und lehrten. Der Hoheprieſter aber ſtellte ſich ein mit ſeinem Anhang, und ſie riefen das Synedrium zuſammen und die ganze Aelteſtenſchaft der Söhne Israels, und ſchickten ins Gefängnis fie zu 22 holen. Die Diener aber, da ſie hinkamen, fanden ſie nicht im Gefängnis. Sie 25 lehrten aber zurück und berichteten: das Gefängnis haben wir mit aller Sorgfalt verſchloſſen gefunden, und die Wächter an den Thüren ſtehend; aber da wir 24 öffneten, haben wir drinnen niemand gefunden. Wie aber der Kommandant des Tempels und die Hohenprieſter dieſe Dinge hörten, ſannen fie vergeblich darüber, 25 was das fein ſolle. Es erſchien aber einer, und meldete ihnen: ſiehe, die Männer 26 die ihr ins Gefängnis geſetzt, ſtehen im Tempel und lehren das Volt. Hierauf gieng der Kommandant mit ſeinen Leuten hin, und holte ſie, nicht mit Gewalt, 2 denn fie fürchteten ſich vor dem Volke, ſie möchten geiteinigt werden. Sie 28 brachten ſie aber vor das Synedrium, und der Hoheprieſter befragte fie alſo: wir haben euch doch ſtrenge befohlen, nicht auf dieſen Namen zu lehren, und ſiehe, ihr habt Jeruſalem erfüllt mit eurer Lehre, und wollt auf uns das Blut 29 dieſes Menſchen bringen. Petrus aber und die Apoſtel antworteten: man muß 60 Gott mehr gehorchen als Menſchen. Der Gott unjerer Väter hat Jeſus auf⸗ 31 erweckt, den ihr hingerichtet hattet durch Aufhängen am Holz. Den hat Gott als Führer und Erlöſer erhöht zu feiner Rechten, zu geben Israel Buße und 82 Sündenvergebung. Und wir ſowohl find Zeugen dieſer Dinge, als auch der zs heilige Geiſt, welchen Gott gegeben denen, die ihm gehorchen. Sie aber, da aa ſie dieſes hörten, ergrimmten ſie und waren entſchloſſen ſie umzubringen. Es ſtand aber im Synedrium ein Phariſäer auf, mit Namen Gamaliel, ein bei allem Volk angeſehener Geſetzeslehrer, hieß die Leute einen Augenblick hinaus⸗ 5 führen, und ſprach zu ihnen: ihr israelitiſche Männer, nehmt euch in Acht bei 35 dieſen Leuten mit eurem Vorhaben. Denn vor dieſen Tagen jtand auf Theudas, der machte etwas aus ſich, dem hiengen etwa vierhundert Männer an; er wurde 87 getötet, und alle die ſich zu ihm hielten, verſprengt und vernichtet. Nach ihm ſtand auf Judas der Galiläer, in den Tagen der Schaßung, und brachte ein Volk zum Abfall unter ſeiner Führung; und er gieng zu Grunde, und alle die es zu ihm gehalten, wurden zerſtreut. Und für diesmal ſage ich euch, laſſet ab von dieſen Leuten und gebt ſie frei (denn wenn der Plan oder das Werk von 69 Menſchen iſt, jo wird es zu nichte werden; iſt es aber aus Gott, jo vermöget ihr nicht ſie zu vernichten) um nicht gar als Gotteswiderſacher erfunden zu % werden. Sie folgten ihm aber, ließen die Apoſtel rufen, und mit Ruten züch⸗ tigen, und befahlen ihnen nicht auf den Namen Jeſu zu reden, und entließen u ſie. Da zogen fie mit Freude ab aus dem Synedrium, weil fie gewürdigt 2 worden, um des Namens willen beſchimpft zu werden. Und fie ließen nicht ab, täglich im Tempel und zu Hauſe zu lehren, und die frohe Botſchaft von Chriſtus Jeſus zu verkünden.

3 , 48 In dieſen Tagen aber entſtand bei der Vermehrung der Jünger ein ner Murren der Helleniſten gegen die Hebräer, weil ihre Witwen bei der täglichen £ 2 Verpflegung zurückgeſetzt wurden. Die Zwölf aber beriefen die Verſammlung

der Jünger und ſprachen: es will uns nicht gefallen, daß wir das Wort Gottes

s verſäumen müſſen, um den Tiſchdienſt zu beſorgen. Sehet euch doch um, Brüder,

nach jieben bewährten Männern aus eurer Mitte, voll von Geiſt und Weisheit,

welche wir für dieſes Bedürfnis aufſtellen wollen. Wir aber wollen beharren

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Mi Dermhelziuen 135

im Gebet und Dienſt des W. x : ie A enen and Re e * Rede fand Beifall bei der ganzen 5 eiligen Geiſtes, und Phil nus, einen Mann voll Glaubens und an Percent er l und Prochorus, und Nikanor, und Timon } 5 l 5 ; den Apoſteln vor, und ſie ing . je 1 Und das Wort Gottes breitete ſich aus, und di 2 80 eruſalem vermehrte ſich ji ; . ie Zahl der Jünger in 7 is 525 Glauben e große Menge von Prieſtern unterwarf Stephanus aber, voll Gnade u de Rei unter dem Volke. Es ſtanden u Zeichen 8 . ra der 3 und Kyrenäer und e * von Kililia und Aſia, und disputierten mi Weisheit und dem Geiſt, 5 er 5 a ge fie Männer auf, auszuſagen: wir haben ihn Läſterworte reden hören auf ie und Gott. Und fie wiegelten das Volk auf, und die Aelteſten und die Schrift: ve gelehrten, und paßten ihm auf, griffen ihn und ſchleppten ihn in das 2 ne⸗ drium. Und jtellten falſche Zeugen auf, auszuſagen: Dieſer Menſch läßt nicht ab, Reden zu führen gegen die heilige Stätte und das Geſetz. Denn wir RE 14 ihn jagen hören: dieſer Jeſus der Nazoräer wird dieſe Stätte zerſtören, und die Sitten ändern, welche uns Moſes gegeben hat. Und da ſie alle auf ihn 16 blickten, die im Synedrium ſaßen, ſahen ſie ſein Antlitz wie eines Engels Antlitz Der Hoheprieſter aber ſprach: iſt dem jo? Er aber ſprach: 7 Ihr Männer, Brüder und Väter, höret. Der Gott der Herrlichkeit er⸗ ſchien unſerem Vater Abraham, da er in Meſopotamia war, ehe er ſich in Haran niederkieß, und ſprach zu ihm: ziehe weg aus deinem Lande und von 8 deiner Perwandtſchaft, und komm her in das Land, das ich dir zeigen will. Da 4 zog er weg aus dem Chaldäer Land und ließ ſich nieder in Haran. Und von da verſetzte er ihn nach ſeines Vaters Tod in dieſes Land, welches ihr jetzt bewohnet. Und er gab ihm keinen Erbbeſitz darin, auch nicht einen Fuß breit, aber er verhieß es zum Beſitz zu geben ihm und feinem Samen nach ihm, zur Zeit da er noch kein Kind hatte. Gott ſprach aber alſo: dein Same ſoll Beifaffe fein in einem fremden Land, und fie werden ihn knechten und mißhandeln vierhundert Jahre. Und das Volk, dem fie dienen werden, will ich richten, ſprach Gott, und 7 nach dieſem werden fie ausziehen und mir dienen an dieſem Orte, Und er gab 8 ihm den Bund der Beſchneidung; und ſolchergeſtalt zeugte er den Iſaak und beſchnitt ihn am achten Tage, und Iſaak den Jakob, und Jakob die zwölf Patriarchen. Und die Patriarchen waren eiferſüchtig gegen Joſeph und 9 verkauften ihn nach Aegypten; und Gott war mit ihm. Und er errettete ihn 10 aus allen ſeinen Drangſalen, und gab ihm Gnade und Weisheit vor Pharao, dem König von Aegypten, und er beſtellte ihn als Regenten über Aegypten und über ſein ganzes Haus. Es kam aber eine Hungersnot über ganz Aegypten 11 und Kanaan, und eine große Bedrängnis, und unſere Väter trieben keine Früchte auf. Da aber Jakob hörte, daß es in Aegypten Getreide gebe, ſchickte er unſere 1e Väter zum erſten male ab; und beim zweiten mal gab ſich Joſeph ſeinen Brüdern 13 zu erlennen, und es wurde dem Pharao ſeine Abſtammung bekannt. Joſeph 10 aber ſchickte aus, und ließ jeinen Vater Jakob kommen und ſeine ganze Ver⸗ wandtſchaft, fünf und ſiebenzig Seelen ſtark. Jakob aber zog hinunter nach 1s Aegypten und ſtarb, er ſelbſt und unſere Väter, und fie wurden nach Sichem 16 gebracht und beſtattet in dem Grab, welches Abraham um eine Summe Silber

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136 Der Apoſtel Thaten 7 a a en ͤ AüY—

atte, von den Söhnen Emmor in Sichem. Wie aber die Zeit

ji en herbeikam, 55 Gott dem Abraham angekündigt hatte, da mehrte 1s ſich das Volk und breitete ſich aus in Aegypten, bis daß ein anderer König über 10 Aegypten aufkam, welcher von Joſeph nichts wußte. Dieſer überliſtete unſer Geſchlecht und zwang die Väter, ihre Kinder auszuſetzen, daß ſie nicht am 20 Leben blieben. In dieſer Zeit ward Moſes geboren, der gefiel Gott. Er 21 wurde drei Monate lang im Haufe feines Vaters aufgezogen. Da er aber aus⸗ geſetzt wurde, nahm ihn die Tochter Pharaos weg, und zog ihn ſich zum Sohne 22 auf. Und Moſes ward ausgebildet in aller Weisheit der Aegypter; er war 20 aber gewaltig in Wort und That. Wie er aber vierzig Jahre voll hatte, kam a es ihm in Sinn, nach jeinen Brüdern, den Söhnen Israels, zu ſehen. Und da er einen mißhandeln ſah, griff er zur Wehre, und rächte den Unterdrückten, 20 indem er den Aegypter erſchlug. Er meinte aber, die Brüder tollen verſtehen, daß Gott durch ſeine Hand ihnen Rettung verleihe, ſie aber verſtanden es nicht. 25 Und am folgenden Tag erſchien er bei ihnen, da ſie ſtritten, und wollte ſie verſöhnen zum Frieden indem er ſagte: Männer, ihr ſeid Brüder, was ſchädiget

2 ihr einander? Der aber feinen Nächſten ſchädigte, ſtieß ihn zurück und ſagte: 28 wer hat dich zum Herrſcher und Richter über uns geſetzt? Willſt du mich etwa 29 töten, fo wie du geſtern den Aegypter getötet haſt? Moſes aber floh aus dieſem Anlaß, und wurde Beiſaſſe im Lande Midian, woſelbſt er zwei Söhne zeugte. 80 Und nach Verlauf von vierzig Jahren, erſchien ihm in der Wüſte des Berges 81 Sinai ein Engel in der Flamme eines brennenden Dornſtrauchs. Moſes aber, da er es ſahe, wunderte ſich über das Geſicht; da er aber hinzutrat, es zu sa betrachten, da kam eine Stimme des Herrn: ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und Ifaaks und Jakobs. Moſes aber erbebte, und wagte nicht 88 es zu betrachten. Der Herr aber ſprach zu ihm: lege die Schuhe unter deinen 1 Füßen ab, denn der Ort wo du ſtehſt, iſt heiliges Land, Geſchen habe ich die Miſhandlung meines Volkes in Aegypten, und habe fein Seufgen gehört, und bin herabgekommen, fie zu befreien; fo komm, ich will dich nach Argypten ſenden. 8s Dieſen Moſes, den fie verleugnet hatten, da fie ſagten: wer hat dich zum Herrſcher und Richter beſtellt? dieſen hat Gott als Herrſcher und Erlöſer ab⸗ ss geſandt mit Hilfe des Engels, der ihm im Dornſtrauch erſchienen war. Dieſer hat ſie herausgeführt, indem er Wunder und Zeichen that im Land Aegypten

s und im roten Meer und in der Wüſte vierzig Jahre. Dies iſt der Moſes, der den Söhnen Israels geſagt hat: einen Propheten wird euch Gott erwecken a8 nus kuren Brüdern, wie mich. Dieſer iſt es, der da war unter der Gemeinde in der Wüſte, mit dem Engel, der mit ihm ſprach am Berge Sinai, und unſeren Vätern, der da empfieng lebendige Sprüche zur Mitteilung an uns, os dem unſere Väter nicht wollten unterthan ſein, ſondern ſtießen ihn zurück und so wendeten ſich im Herzen zurück nach Aegypten, da fie zu Aaron ſagten: mache uns Götter, die vor uns herziehen ſollen, denn dieſer Moſes, der uns aus 4 Aegypten geführt wir wiffen nicht, was mit ihm geworden. Und fie machten ſich einen Stier in jenen Tagen, und brachten dem Götzenbild Opfer, und er— 4 götzten ſich an den Werken ihrer Hände. Gott aber wandte ſich und gab ſie dahin, dem Heere des Himmels zu dienen, wie geſchrieben ſteht im Propheten⸗ buch: habt ihr denn mir Schlachttiere und Opfer gebracht vierzig Jahre in der s Wüſte, Haus Israel? Ja, das Zelt des Moloch trugt ihr und den Stern des Gottes Romphan, die Bilder, die ihr gemacht, fie anzubeten; und ich werde euch A verſetzen über Babylon hinaus. Das Zelt des Zeugniſſes war bei unſeren

8 Der Apoſtel Thaten 137 |

Vätern in der Wüſte, jo wie es verordnet hatte i

Nifhe A zu machen, der mit Moſes nach dem Bilde das er geſehen hatte; das haben auch unſere Väter Fe a und hineingebracht mit Joſua in das Gebiet d

= g er Hei i unſeren Bitern her, bis auf die Tage Basis, Er Be und bat, eine Stätte zu belommen für das Haus Jakob. Salomo aber hat r

ihm ein Haus gebaut. Aber der Höchſte wohnt nicht wie der Prophet ſagt: der Himmel 85 > 1 . . Schemel; was für ein Haus wollt ihr mir bauen, ſpricht der Herr, oder wo if der Ort, da ich ruhen Fol? pat nicht meine Hand diefes alles gemacht? Ihr 80. 51 Halsſtarrige, unbeſchnitten an Herz und Ohr, ihr widerſtrebet allezeit dem heiligen Geiſt, wie eure Väter fo auch ihr. Wo wäre ein Prophet, den eure Väter be nicht verfolgt hätten? Ja getötet haben ie die, welche voraus verkündeten vom 8 7 Gerechten, deſſen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden jeid,

© [4 H 3. b 909 er as Geſetz annahmet auf Anweiſung von Engeln hin und habt es nicht os

Da ſie aber dieſes hörten, ergrimmten ſie in ihren Herzen, und knirſchte

mit den Zähnen gegen ihn. Er aber voll heiligen Geste Hide in den Ham e | und ſah die Herrlichkeit Gottes, und Jeſus ſtehen zur Rechten Gottes, und ſprach: ss | Siehe ich ſchaue die Himmel offen, und den Sohn des Menſchen zur Rechten | Gottes ſtehen. Sie aber ſchrien laut, und hielten ſich die Ohren zu, und 87 ſtürmten wie ein Mann auf ihn ein. Und ſie trieben ihn zur Stadt hinaus, ss und ſteinigten ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu Füßen eines jungen Mannes mit Namen Saul. Und fie fteinigten den Stephanus, indes os er flehte und ſprach: Herr Jeſus, nimm meinen Geiſt auf. Er brach aber in 60 die Knie, und rief laut: Herr, wäge ihnen dieſe Sünde nicht zu. Und als er dies gesprochen, entſchlief er. Saulus aber hatte Gefallen an ſeiner Er⸗ 8 mordung. An dieſem Tage aber erhob ſich eine große Verfolgung über die Ge⸗ meinde in Jeruſalem. Da zerſtreuten ſich alle in die Landschaften von Judäa

und Samaria, mit Ausnahme der Apoſtel. Den Stephanus aber beſtatteten 2 fromme Männer, und erhoben eine große Totenklage über ihn. Saul aber ver⸗ 3 wüſtete die Gemeinde, er drang in die Häufer ein, ſchleppte Männer und Frauen fort, und lieferte ſie ab ins Gefängnis.

Die Zerſtreuten nun zogen herum mit der frohen Botſchaft des Wortes. 4 Philippus aber lam hinab in die Stadt Samariens und verkündete ihnen den 5 Chriſtus. Die Maſſen aber neigten ſich dem, was Philippus ſagte, einmütig 6 zu, wie ſie es hörten, und zugleich die Zeichen ſahen, die er that. Denn von 7

6 vielen, die unreine Geiſter hatten, giengen dieſelben aus mit lautem Geſchrei; viele Gichtbrüchige aber und Lahme wurden geheilt. Es war aber große Freude s in jener Stadt. Es befand ſich aber zuvor ſchon ein Mann mit Namen 9

Simon in der Stadt, welcher Zauberei trieb und das Volk von Samaria ver⸗ führte, indem er angab, er ſei ein großes Weſen. Dem hieng alles an, klein 10 und groß, und ſie ſagten: der iſt die Kraft Gottes, die man die große heißt. Sie hiengen aber an ihm, weil er fie lange Zeit mit ſeinen Zaubereien verführt 11 hatte. Wie fie nun aber dem Philippus Glauben ſchenkten, der ihnen die frohe 12 Botſchaft vom Reiche Gottes brachte und vom Namen Jeſus Chriſtus, ließen fie ſich taufen, Männer und Frauen. Simon aber ward ebenfalls gläubig, ließ 13 ſich taufen, und hielt ſich zu Philippus, und ſtaunte, da er die Zeichen und großen Wunder ſah, die da geſchahen. Da aber die Apoſtel in Jeruſalem hörten, u daß Samaria das Wort Gottes angenommen, ſchickten ſie zu ihnen Petrus und

138 Der Npojtel Thaten 8.9

16 Johannes. Die zogen hinab und beteten für fie, daß ſie den heiligen Geiſt is empfiengen. Denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, ſie waren nur 17 getauft auf den Namen des Herrn Jeſus. Da legten ſie ihnen die Hände auf, is und ſie empfiengen den heiligen Geiſt. Als aber Simon ſahe, daß durch die Handauflegung der Apoſtel der Geiſt verliehen werde, brachte er ihnen Geld o und ſagte: verleihet mir auch dieſe Macht, daß, wem ich die Hände auflege, 10 der den heiligen Geiſt bekomme. Petrus aber jagte zu ihm: dein Silber möge ſamt dir verderben, weil du gemeint haſt, die Gabe Gottes durch Geld zu 21 kaufen. Du haſt keinen Theil noch Los an dieſem Worte; denn dein Herz if 22 nicht richtig vor Gott. So thue nun Buße von dieſer deiner Bosheit, und bete 3 zum Herrn, ob dir möge der Anſchlag deines Herzens vergeben werden. Denn in Galle der Bosheit und Bande der Ungerechtigkeit ſehe ich dich gegeben. 2 Simon aber antwortete und ſprach: betet ihr für mich zum Herrn, daß nichts zb über mich komme von dem, was ihr gejagt. Nachdem ſie nun das Wort des Herrn bezeugt und geredet hatten, kehrten ſie zurück nach Jeruſalem; und fie verkündeten noch vielen Flecken der Samariter die frohe Botſchaft. % Ein Engel des Herrn aber ſprach zu Philippus: ſtehe auf und ziehe hin gegen Mittag auf dem Weg, der von Jeruſalem hinuntergeht nach Gaza, der 2 iſt einſam. Und er ſtand auf und zog hin. Und ſiehe, ein Aethiopier, ein Eunuche und Großer der Aethiopiſchen Königin Kandake, der über ihren ge— 26 ſamten Schatz geſetzt war, war gekommen anzubeten in Jeruſalem, und ſaß 29 nun auf dem Rückweg in ſeinem Wagen, und las den Propheten ias. Der Geiſt aber ſprach zu Philippus: gehe hinzu und ſchließe dich dieſemm Wagen an. 30 Wie aber Philippus hinlief, hörte er ihn im Propheten Jeſaias und ſagte: verſtehſt du denn, was du liest? Er aber ſagte: wie ſollte ich, wenn mich niemand anleitet? und er bat den Philippus, aufzuſteigen und ſich zu ihm zu 82 ſetzen. Der Abſchnitt der Schrift aber, den er las, war der: wie ein Schaf ward er zur Schlachtbank geführt, und wie ein Lamm vor feinen Scherer lautlos: 88 ſo öffnet er feinen Mund nicht. Durch die Erniedrigung ward fein Gericht auf- gehoben; wer mag ſein Geſchlecht beſchreiben? denn weggenommen von der Erde “wird fein Teben. Der Eunuche aber wendete ſich an Philippus und ſagte: ich bitte dich, von wem jagt dies der Prophet? von ſich ſelbſt oder von einem anderen? 85 Philippus aber that feinen Mund auf, und ausgehend von dieſer Schrift ver⸗ ss kündete er ihm die frohe Botſchaft von Jeſus. Wie fie aber des Weges dahin— zogen, kamen ſie an ein Waſſer, und der Eunuche ſagt: fiche hier iſt Waſſer; as was hindert mich, mich taufen zu lafjen?*) Und er ließ den Wagen halten, und ſie ſtiegen beide ab zum Waſſer, Philippus und der Eunuche, und er taufte ihn. Als ſie aber vom Waſſer heraufgeſtiegen waren, entführte der Geiſt des Herrn den Philippus, und der Eunuche ſah ihn nicht mehr. So zog er denn 40 ſeines Weges dahin in Freude. Philippus aber fand ſich ein in Azotus, und zog herum und verkündete die frohe Botſchaft allen Städten, bis er nach Cäſarea kam.

9 Saulus aber, noch ſchnaubend Drohung und Mord gegen die Jünger 2 des Herrn, gieng zum Hohenprieſter, und verlangte von ihm Briefe nach Damaskus an die Synagogen, um, wo er Leute fände, die zu der Lehre hielten, dieſelben,

37 *) Philippus aber ſagte zu ihm: wenn du von ganzem Herzen glaubſt, iſt es ge⸗ ſtattet. Er aber antwortete: ich glaube, daß Jeſus Chriſtus der Sohn Gottes iſt. f

Der Apoſtel Thaten 139

j ——Ä— un

Männer und Weiber, gebunden nach Jeru

zog, geſchah es, daß er in die Nähe v

! ſtrahlte ihn ein Licht vom Himmel, und er itü 5 ;

| Stimme zu ihm jagen: Saul, Saul, er 5 8 5 1 e e wer biſt du, Herr? er aber: ich bin Jeſus, den du verfolgſt. Du aber ſtehe auf and gehe in die Stadt, fo wird dir geſagt werden, was du thun ſollſt Die Männer aber, die mit ihm zogen, ſtanden ſprachlos, da ſie zwar die Stimme

hörten, aber niemand erblickten. Saulus aber erhob ſich vom Boden; da er

1 Bi a 5 ſah 15 nichts. Sie führten ihn aber an der Hand

und brachten ihn na amaskus. U i

Me: mb a nd er war drei Tage lang blind, und 3

Es war aber ein Jünger in Damaskus mit Namen Ananias, zu dem 10

ſprach der Herr im Geſicht: Ananias! Er aber ſprach: hier bin ich, Herr.

Der Herr aber ſprach zu ihm: ſtehe auf und gehe in die Gaſſe, die man die

gerade heißt, und ſuche im Haufe des Judas einen Namens Saulus von Tarſus;

denn jiche, er betet, und hat geſchaut, wie ein Mann Namens Ananias eintrete 12

und ihm die Hände auflege, daß er fein Geſicht wieder bekomme. Ananias aber 16

antwortete: Herr, ich habe von vielen Seiten von dieſem Mann gehört, wie

viel Böſes er deinen Heiligen gethan hat in Jeruſalem. Auch hier hat er Voll⸗ 14

macht von den Hohenprieſtern alle, welche deinen Namen anrufen, zu binden.

Es ſprach aber der Herr zu ihm: gehe hin, denn dieſer iſt mir ein auserwähltes 15

Gefäß, zu tragen meinen Namen vor Nationen und Könige und Söhne Israels;

ich will ihm zeigen, was er um meines Namens willen leiden muß. Ananias 16. 17

aber machte ſich auf und gieng in das Haus, und legte ihm die Hände auf,

und ſagte: Bruder Saul, der Herr hat mich geſandt, Jeſus, der dir erſchienen

iſt auf dem Weg, da du herkamſt, daß du wieder ſehend und voll heiligen

ſalem zu bringen. Als er aber dahin on Damaskus kam, und plötzlich um⸗

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*

Geiſtes werden mögeſt. Und alsbald fiel es ihm von den Augen wie Schuppen, 1s und er ward ſehend, und ſtand auf, und ließ ſich taufen; und er nahm Nahrung 1s zu ſich und kam zu Kräften. Er war aber einige Tage bei den Jüngern

in Damaskus, und verkündete alsbald in den Synagogen von Jeſus, daß dieſer 0 ſei der Sohn Gottes. Es ſtaunten aber alle, die es hörten, und ſprachen: iſt er

das nicht derſelbe, welcher in Jeruſalem verſtört hat die, welche dieſen Namen anrufen, und dazu auch hierher gekommen war, um fie gebunden zu den Hohen⸗ prieſtern zu führen? Saulus aber trat um ſo kräftiger auf, und brachte die 22

in Damaskus wohnenden Juden außer ſich, indem er bewies, daß dieſer der Chriſtus ſei. Wie aber einige Zeit herum war, beſchloſſen die Juden 23 J ihn umzubringen. Dem Saulus aber ward ihr Anſchlag kund. Sie bewachten 24 | aber ſogar die Thore Tag und Nacht, um ihn zu töten. Seine Jünger aber 2 nahmen ihn und ließen ihn bei Nacht über die Mauer in einem Korbe hinab. Als er aber nach Jeruſalem gelangt war, verſuchte er ſich den Jüngern 26 anzuſchließen; und alle fürchteten fi vor ihm, da fie nicht glaubten, daß er 1

ein Jünger ſei. Barnabas aber nahm ſich ſeiner an, und führte ihn zu den 2; Apoſteln und erzählte ihnen, wie er auf dem Wege den Herrn geſehen, und daß der mit ihm geſprochen, und wie er dann in Damaskus offen im Namen Jeſus'“ aufgetreten. Und ſo gieng er bei ihnen aus und ein in Jeruſalem, trat offen as auf im Namen des Herrn und redete und verhandelte auch mit den Helleniſten. 28 Dieſe aber legten es darauf an, ihn zu töten. Da es aber die Brüder erfuhren, 0 brachten fie ihn herab nach Cäſarea und ſchickten ihn nach Tarſus.

140 Der Apoſtel Thaten 9. 10

81 Die Gemeinde nun hatte in ganz Judäa, Galiläa und Samaria Friede baute ſich auf und wandelte in der Furcht des Herrn, und vermehrte ſich durch den Zuſpruch des heiligen Geiſtes. j j

32 Es geſchah aber, daß Petrus überall herumreiste, und jo auch zu den

33 Heiligen, die in Lndda wohnten, gelangte. Er fand aber daſelbſt einen Menſchen mit Namen Aeneas, der ſeit acht Jahren zu Bette lag; denn er war gelähmt.

64 Und Petrus ſagte zu ihm: Aeneas, Jeſus Chriſtus heilt dich; ſtehe auf und

as mache dir dein Bett. Und alsbald ſtand er auf. Und es ſahen ihn alle Eine wohner von Lydda und Saron, die ſich bekehrt hatten zum Herrn.

86 In Joppe aber war eine Jüngerin mit Namen Tabitha, das heißt über⸗

er ſetzt Reh. Die war reich an guten Werken und Almoſen, die fie gab. Es geſchah aber in jenen Tagen, daß ſie krank ward und ſtarb; ſie wuſchen ſie

ss aber und legten fie ins Obergemach. Da aber Lydda nahe bei Joppe war, fo ſchickten die Jünger, auf die Kunde, daß Petrus dort ſei, zwei er zu ihm somit der Bitte, er möge unverweilt zu ihnen kommen. Petrus aber machte ſich auf und zog mit ihnen; als er ankam, führten fie ihn hinauf in Obergemach, und es traten zu ihm alle Witwen, und zeigten ihm unter Th n die Röcke

“und Ueberkleider, welche die Reh, da fie bei ihnen war, gemacht h Petrus aber trieb alle hinaus, beugte ſeine Knie und betete, und wandte ſich zu dem Leichnam und ſprach: Tabitha, ſtehe auf. Sie aber öffnete ihre und ſah

41 Petrus und ſetzte ſich. Er aber gab ihr die Hand und richtete fie er rief

d aber die Heiligen und die Witwen, und ſtellte fie ihnen lebend vor. Es wurde

aber in ganz Joppe bekannt, und viele wurden gläubig an den Herrn. Es geſchah aber, daß er geraume Zeit in Joppe blieb bei einem gewiſſen Simon, einem Gerber.

10 Ein Mann aber in Cäſarea, mit Namen Cornelius, Hauptmann bei der

2 ſogenannten italiſchen Cohorte, fromm und gottesfürchtig ſamt ſeinem ganzen

3 Haufe, eifrig in Almoſen für das Volk und beſtändig im Gebete zu Gott, ſah in einem Geſichte deutlich ungefähr um die neunte Tagesſtunde einen Engel

4 Gottes bei ſich eintreten, der ihn anredete: Cornelius! Er aber blickte ihn an und ſprach erſchrocken: Was iſt, Herr? Er ſagte aber zu ihm: deine Gebete

5 und deine Almoſen find aufgeſtiegen zum Gedenken vor Gott. Und nun ſchicke Männer nach Joppe, und laß einen gewiſſen Simon, der den Beinamen Petrus

s führt, holen. Der iſt zu Gaſt bei einem Gerber Simon, der ein Haus am

7 Meere hat. Wie aber der Engel, der mit ihm ſprach, fortgegangen war, rief er zwei von ſeinen Leuten und einen frommen Soldaten von denen, welche bei

8 ihm den Dienſt hatten, und erzählte ihnen alles, und ſchickte fie nach Joppe.

9 Am folgenden Tage aber, da dieſelben ihres Wegs dahin zogen und ſich der Stadt näherten, ſtieg Petrus auf das Dach zu beten, um die ſechste Stunde.

10 Er wurde aber hungrig und wünſchte zu eſſen. Während man es ihm aber

1 richtete, kam eine Verzückung über ihn, und er ſchaute den Himmel offen, und ein Geräte herunterkommen wie eine große Leinwand, die an den vier Ecken

12 herabgelaſſen ward auf die Erde. Darin waren alle vierfüßigen und kriechenden

18 Tiere der Erde, und Vögel des Himmels. Und eine Stimme drang zu ihm:

14 ſtehe auf, Petrus, ſchlachte und iß. Petrus aber ſprach: nicht doch, Herr, habe

15 ich doch niemals etwas gemeines oder unreines gegeſſen. Und wiederum zum zweitenmale ſprach eine Stimme zu ihm: was Gott gereinigt hat, das heiße

16 du nicht gemein. Dies geſchah aber dreimal, und alsbald ward das Gerät zum

1 Himmel aufgenommen. Wie aber Petrus ſich nicht zu erklären wußte, was das

10

Der Apoſtel Thaten 141 ee ee .

de ee an hier bin ich, den ihr ſuchet; warum ſeid fürchtiger Mann, wohlbezeugt vo bekommen, von einem heiligen Worte von dir zu hören. Da aber ſtand er auf und reiste begleiteten ihn. Tags darauf

wartete auf ſie, und hatte ſeine Verwandten und nächſten Freunde zuſammen⸗

geladen. Wie es aber geſchah, daß Petrus eintrat, gieng ihm Cornelius ent- 25

e n unt Petrus aber richtete ihn auf mit 2 den Worten: ſtehe auf, ich bin auch ein Menſch. Und im Geſpräche mit ihm er

ohne Widerrede gefolgt. Nun frage ich, zu welchem Zwecke habt ihr mi hne 0 90 7 2 hr mich holen laſſen? Und Cornelius ſagte: auf die Stunde vor vier Tagen war ich auch wo

j R Sondern 35 wer in irgend einer Nation ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt, iſt ihm genehm.

Das Wort hat er ausgehen laſſen an die Söhne Israels, mit der frohen Bot- 38 ſchaſt von Frieden durch Jeſus Chriſtus. Er iſt der Herr über alle. Ihr ss: wiſſet von der Sache, die ganz Judäa betroffen hat, ausgehend von Galiläa, nach der Taufe, welche Johannes verkündet hat, nämlich: Jeſus von Nazaret, 38 wie ihn Gott geſalbt hat mit heiligem Geiſt und Kraft, und er iſt umhergezogen, wohlthuend und heilend alle vom Teufel Bewältigten, denn Gott war mit ihm. Und wir find Zeugen von allem, was er gethan hat im Lande der Judäer as und in Jeruſalem, er den ſie dann am Holze aufgehängt und getötet haben. Dieſen hat Gott auferweckt am dritten Tage, und hat ihm verliehen zu erſcheinen, 40 nicht allem Volke, aber Zeugen, die von Gott zuvor verordnet waren, uns, die 41 wir mit ihm gegeſſen und getrunken haben nach ſeiner Auferſtehung von den Toten; und er hat uns befohlen dem Volke zu verkünden und zu bezeugen, daß 4e er iſt der von Gott beſtimmte Richter über Lebende und Tote. Für dieſen zeugen as alle Propheten, daß durch ſeinen Namen Sündenvergebung empfange jeder, der an ihn glaubt. Während noch Petrus dieſe Worte ſprach, fiel der heilige Geiſt «4 auf alle, die das Wort hörten. Und die Gläubigen aus der Beſchneidung, die 4s mit Petrus gekommen waren, ſtaunten, daß die Gabe des heiligen Geiſtes auch

142 Der Apoſtel Thaten ' 10. U

40 über die Heiden ausgegoſſen ward. Denn ſie hörten ſie mit Zungen reden und 4 Gott preiſen. Hierauf nahm Petrus das Wort: laun jemand das Wafjer ver⸗ ſagen zur Taufe dieſer, die den heiligen Geiſt empfangen haben, ſo gut wie wir? Er befahl ihnen aber, ſich im Namen Jeſus Chriſtus taufen zu laſſen. Hierauf baten ſie ihn einige Tage bei ihnen zu bleiben. 1 Es hörten aber die Apoſtel und die Brüder in Judän davon, daß auch 2 die Heiden das Wort Gottes angenommen haben. Als aber Petrus nach Jeruſalem s hinauf kam, rechteten die aus der Beſchneidung mit ihm: weil er bei unbeſchnittenen Männern eingetreten ſei und mit ihnen gegeſſen habe. Petrus aber hob an s und legte es ihnen der Ordnung nach dar: ich war in der Stadt Joppe im Gebet, und ſah in Verzückung ein Geſicht: ein Gerät herunterkommen wie eine große Leinwand, die an den vier Ecken herabgelaſſen ward vom Himmel, und s es kam bis zu mir; wie ich hineinſah, gewahrte ich die Vierfüßler der Erde, 7 und die wilden Tiere, und die kriechenden, und die Vögel des Himmels. Ich hörte aber auch eine Stimme zu mir jagen: ſtehe auf, P „ſchlachte und iß. 6 Ich ſagte aber: nicht doch, Herr; iſt mir doch niemals 0 nes oder o unreines in den Mund gekommen. Es antwortete aber zum zweitenmal eine Stimme vom Himmel: was Gott gereinigt, das erkläre du nicht für gemein. 10 Dies wiederholte ſich aber dreimal, und es ward alles wieder hinaufgezogen in u den Himmel. Und ſiehe alſogleich ſtanden drei Männer an dem Haufe, darin 12 ich war, abgeſandt von Cäſarea zu mir. Der Geiſt aber hieß mich, mit ihnen gehen ohne Bedenken. Mit mir aber zogen noch dieſe ſechs Brüder, und wir 18 kamen in das Haus des Mannes. Er aber berichtete uns, wie er den Engel geſehen hatte in feinem Hauſe ſtehen und ſprechen: ſchicke nach Joppe, und laſſe ı Simon mit dem Beinamen Petrus holen. Der wird Worte zu dir reden, durch 15 welche du Heil erlangen wirft, und dein ganzes Haus. Da ich aber anſieng zu reden, fiel der heilige Geiſt auf ſie, ebenſo wie auch auf uns im Anfange. 10 Ich gedachte aber des Wortes des Herrn, wie er ſagte: Johannes hat euch mit 1 Waſſer getauft, ihr ſollt aber getauft werden mit heiligem Geiſt. Wenn nun Gott ihnen die gleiche Gabe verlieh, wie auch uns, auf den Glauben an den 1s Herrn Jeſus Chriſtus hin, wie vermochte ich Gott zu hindern? Als fie aber dies hörten, beruhigten ſie ſich und prieſen Gott und ſagten: ſo hat nun Gott auch den Heiden die Buße zum Leben verliehen.

19 Die ſich zerftreut hatten nun von der Bedrängnis wegen Stephanus her, zogen herum bis nach Phoinike, Kypros und Antiochia, ohne jemanden das 20 Wort zu verkünden außer Juden. Unter ihnen aber waren etliche Kyprier und Kyrenäer, die da kamen nach Antiochia, und redeten dort auch zu den Griechen, 21 und teilten ihnen die frohe Botſchaft mit vom Herrn Jeſus. Und die Hand des Herrn war mit ihnen, und eine große Anzahl wurde gläubig und befehrte 22 ſich zum Herrn. Es lam aber das Gerücht von ihnen der Gemeinde in Jeruſalem 26 zu Ohren, und man ſandte den Barnabas nach Antiochia. Dieſer kam, und da er die Gnade Gottes ſah, freute er ſich, und ermunterte alle mit des Herzens 21 Vorſatz bei dem Herrn auszuharren; denn er war ein braver Mann, und voll heiligen Geiſtes und Glaubens. Und es wurde dem Herrn eine anſehnliche 25. 26 Menge gewonnen. Er zog aber aus nach Tarſus, den Saulus aufzuſuchen, und da er ihn gefunden, brachte er ihn nach Antiochia. Dort kamen ſie ein volles

11. 12 Der Apoſtel Thaten 143 Jahr in die Verſammlung der Gemeinde und und damals zuerjt in Antiochien In dieſen Tagen aber Tamen von Antiochia. Einer von ihnen aber, mit Nam durch den Geiſt, daß eine große H. ſtehe, die denn unter Claudius kam. jeder von ihnen nach ſeinem Vermö ſchicke, was ſie auch thaten, in ſi 8 10 ar ar idem ſie es durch Barnabas und Saulus Hand eo Um jene Zeit aber legte der Köni gehörigen der Gemeinde, ſie zu verderben. des Johannes mit dem Schwert hinrichten. gefiel, fuhr er fort und ließ au

erab Propheten nach ꝛ; ; en Agabus, ſtand auf und zeigte 2s

8 Herodes Hand an etliche der An- 12 Er ließ aber Jakobus den Bruder 2 cn 5 er aber ſah, daß es den Juden 8 5 . ie Petrus greifen; es war aber in den Tagen 3 ee Er ließ ihn ſeſtnehmen, und ins Gefängnis werfen, “ri 4 Fenn, ſeine Bewachung an vier Abteilungen von Soldaten, zu je vier Mann, in der Abſicht, nach dem Paſſa ihn dem Volke vorzuführen. So wurde alſo 5 Petrus im Gefängniſſe bewacht, von der Gemeinde aber wurde ohne Unterlaß für ihn zu Gott gebetet. Als aber Herodes im Begriffe war, ihn vorführen zu laſſen, da ſchlief Petrus in der Nacht vorher zwiſchen zwei Soldaten, mit zwei Ketten gefeſſelt, und vor der Thüre bewachten Poſten das Gefängnis. Und ſiehe ein Engel des Herrn erſchien, und Licht ſtrahlte in dem Gemach; er ſtieß aber den Petrus in die Seite, weckte ihn, und ſprach: ſtehe ſogleich auf. Und die Feſſeln fielen ihm von den Händen. Und der Engel ſprach zu ihm: gürte dich, und unterbinde dir die Sandalen, er that aber alſo. Und er ſagt zu ihm: wirf deinen Mantel um, und folge mir. Und er gieng hinaus und folgte und faßte nicht, daß es Wirklichkeit war, was durch den Engel geſchah, es däuchte ihn vielmehr, er ſehe ein Geſicht. Sie giengen aber durch den erſten und den 10 zweiten Poſten, und kamen zu dem eiſernen Thore, das in die Stadt führt; dieſes öffnete ſich ihnen von ſelbſt, und ſie giengen hinaus und eine Gaſſe weit vor, und plötzlich verließ ihn der Engel. Und da nun Petrus zu ſich ſelbſt 11 kam, ſprach er: jetzt weiß ich in Wahrheit, daß der Herr ſeinen Engel geſendet und mich befreit hat aus der Hand des Herodes und der ganzen Erwartung des Volkes der Juden. Und nachdem er ſich zurechtgefunden, gieng er zum 12 Hauſe der Maria der Mutter des Johannes, mit dem Beinamen Marcus, wo fie in zahlreicher Verſammlung im Gebet begriffen waren. Als er aber an das 13 Pförtchen des Thores klopfte, gieng eine Magd Namens Rhode hin um zu hören, und da fie die Stimme des Petrus erkannte, öffnete fie vor lauter Freude das u Thor nicht, ſondern lief hinein und meldete, Petrus ſtehe vor dem Thor. Die 15 ſagten aber zu ihr: du biſt von Sinnen. Sie aber beharrte darauf, es ſei ſo. Die aber ſagten: es iſt ſein Engel. Petrus aber fuhr fort zu klopfen; da ſie 16 aber öffneten, ſahen fie ihn und erſtaunten. Er aber winkte ihnen mit der n Hand zu ſchweigen, und erzählte ihnen, wie der Herr ihn aus dem Gefängnis geführt, und ſprach: meldet dies dem Jakobus und den Brüdern, und gieng hinaus und zog an einen andern Ort. Da aber der Tag anbrach, wurden die 1s Soldaten nicht wenig beſtürzt darüber, was wohl aus Petrus geworden ſei. Herodes aber, da er nach ihm fragen ließ und ihn nicht fand, verhörte die 15 Wachen und ließ fie abführen, und gieng von Judäa nach Cäſarea und hielt ſich da auf. Er hatte aber einen Groll auf die Tyrier und Sidonier. Sie 20 vereinigten ſich aber zu einer Geſandtſchaft bei ihm, und gewannen den Ober⸗

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144 Der Apoſtel Thaten r 12.13

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kämmerer des Königs, Blaſtus, und baten um Frieden, weil ihr Land mit der 2. Nahrung von dem des Königs abhieng. Am jeſtgeſetzten Tage aber legte Herodes den Königsmantel an, ſetzte ſich auf den Thron, und hielt eine öffentliche An⸗ a2 ſprache an fie. Das Volk aber rief ihm zu: ein Gott ſpricht und nicht ein 20 Menſch. Alsbald ſchlug ihn ein Engel des Herrn, dafür daß er Gott nicht die Ehre gab, und er ward zum Würmerfraß und verſchied. 1 21. 25 Das Wort des Herrn aber nahm zu und breitete ſich aus. Barnabas aber und Saulus kehrten von Jerusalem zurück, nachdem fie den Dienſt aus⸗ geführt, und nahmen auch Johannes mit dem Beinamen Marcus mit ſich.

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13 Es waren aber in Antiochia bei der Gemeinde daſelbſt Propheten und Lehrer als: Barnabas, und Simeon genannt Niger, und Lucius von Kyrene, 2 ſowie Managen der Spielgenoſſe des Tetrarchen Herodes, und Saulus. | Da aber dieſelben dem Herrn Gottesdienſt hielten und fajteten, ſprach der heilige Geiſt: beſtellet mir den Barnabas und Saulus zu dem Werke, zu dem ich ſie be⸗ a rufen. Hierauf faſteten fie und beteten, und legten ihnen die Hände auf und fertigten fie ab. 5 4 Die alſo vom heiligen Geiſte ausgeſandten giengen hinunter nach Seleukla, s und von da ſchifften fie nach Aypros, und kamen nach Salamis. In Salamis angekommen verkündeten ſie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden. 6 Sie hatten aber auch Johannes als Diener. Da fie aber die ganze Inſel bis Paphos durchzogen, fanden ſie einen jüdiſchen Zauberer und Lügenpropheten 7 mit Namen Barjeſus, der ſich in der Umgebung des Proconſuls gius Paulus, eines einſichtsvollen Mannes, aufhielt. Dieſer ließ Barnabas und Saulus kommen, s und verlangte das Wort Gottes zu hören. Aber Elymas, der Zauberer fo heißt ſein Name überſetzt wirkte gegen ſie, und ſuchte den Proconſul vom 9 Glauben abzuhalten. Saulus aber, der auch Paulus heißt, erfüllt von heiligem 10 Geiſt blickte ihn an und ſprach: o du, voll alles Trugs und alles Frevels, Sohn des Teufel, Feind aller Gerechtigkeit, willſt du nicht aufhören, die geraden u Wege des Herrn zu verwirren? Und nun: des Herrn Hand über dich! und du ſollſt blind fein und die Sonne nicht ſehen auf eine Zeit. Und alsbald kam über ihn Nebel und Finſternis, und er ſchritt und fuchte herum nach jemand, 12 der ihn an der Hand führe. Hierauf wurde der Proconſul, der den Vorfall ſah, gläubig, betroffen über die Lehre des Herrn. 18 Von Paphos aber ſchiffte ſich die Geſellſchaft des Paulus ein, und kam nach Perge in Pamphylien; Johannes aber trennte ſich von ihnen und gieng 14 zurück nach Jeruſalem. Sie aber wanderten von Perge weiter nach Antiochia 10 in Piſidia, und giengen in die Synagoge am Sabbattage und ſetzten ſich. Nach der Verleſung von Geſetz und Propheten aber ließen ihnen die Synagogen⸗ vorſteher ausrichten: ihr Männer und Brüder, wenn ihr ein Wort wiſſet des 16 Zuſpruchs für das Volk, jo redet. Paulus aber ſtand auf, und winkte mit der Hand und ſprach: Ihr, israelitiſche Männer, und ihr die ihr zur Furcht Gottes 1 haltet, höret! Der Gott dieſes Volkes Israel hat unfere Väter erwählt, und das Volk erhöht in der Fremde im Land Aegypten und hat fie mit erhobenem is Arm von da herausgeführt, und hat fie gegen vierzig Jahre gehegt in der Wüſte, 10 hat fieben Völker vernichtet im Lande Bannan, und ihnen das Land derſelben 20 zum Erbe gegeben, in ungefähr vierhundert und fünfzig Jahren, und hat ihnen Er au hernach Richter gegeben bis zu dem Propheten Samuel. Und hierauf begehrten

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ie einen König, und Gott i S 8 5 u den ee BB: ihnen Saul, den Sohn des Kis, einen Mann eckte er ihnen i öni 3 5 David zum Mönig, dem er auch das Zeugnis gab: ic habe gefunden David, Sohn des Jeſſai, einen Mn allen meinen Willen thun wird. Von deſſ ee ee e igung Israel 8 1 jen Samen hat Gott nach der Ver- 23 heißung Israel zugeführt als Heiland Jeſus, nachdem zuvor? ; Auftreten her die Taufe der Buße dem ga zuvor Johannes vor ſeinem 24 Wie aber Johannes feinen Lauf erfüllte, f ee ee verkündet hatte. Ich bin es nicht, ſondern ſiehe nach mir kommt en ich 1 55 5 1 Sandale zu löſen. Männer und Brüder, ihr dom Geſchlecht Abraha 5 nd ihr unter den Anweſenden die ihr zur Gottesfurcht haltet, euch Bee e Wo von dieſem Heil entboten. Denn die Bewohner von Jerusalem und ihre oben > haben dieſen nicht erkannt, und haben die Sprüche der Propheten, die 5 un erfüllt, indem fie Gericht hielten, und, obwohl fie keine 2; F fanden, von Pilatus verlangten ihn hinzurichten. Wie fie 2 aber alles vollbracht hatten, was über ihn geichrieben ſteht, nahmen fie ihn herunter vom Holz, und legten ihn ins Grab. Gott aber erweckte ihn von den 90 Toten. Da erſchien er mehrere Tage hindurch denen, die mit ihm von Galiläa en nach Jeruſalem heraufgekommen waren, die denn jetzt für ihn Zeugen find beim Volte. Und wir bringen euch die frohe Botſchaft von der Verheißung, die den en Vätern zu teil ward, daß Gott ſie erfüllt hat für die Kinder, indem er uns ss Jeſus aufitellte, wie auch im erſten Pſalm geſchrieben jteht: du biſt mein Sohn; heute habe ich dich gezeugt. Daß er ihn aber von den Toten auferweckt hat, ea um nicht mehr in die Verweſung dahin zu gehen, hat er ſo ausgedrückt: ich gebe euch das bewährte Heiligtum Davids, weshalb es auch anderwärts heißt: 28 du wirſt deinen Heiligen nicht die Perweſung ſehen laſſen. David, nachdem er zu 86 ſeiner Zeit dem Willen Gottes gedient hat, iſt ja entſchlafen, und zu ſeinen Vätern verſammelt, und hat die Verweſung geſehen. Der aber, den Gott auferweckte, 7 hat leine Verweſung geſehen. So ſei es nun euch kund, ihr Männer und Brüder, 38 daß durch dieſen euch Vergebung der Sünden verkündigt wird; von allem, wovon ihr durch das Geſetz Moſes' nicht losgeſprochen werden konntet, wird in dieſem 30 jeder, der glaubt, losgeſprochen. So ſehet nun zu, daß es nicht dazu komme, 40 wie in den Propheten gejagt iſt: Sehet, ihr Verüchter, wundert euch und ver- 41 gehet; denn ich vollbringe ein Werk in euren Tagen, ein Werk, das ihr nimmer mehr glauben würdet, wenn man es euch beſchreiben wollte. Da ſie aber hinaus: 42 iengen, bat man ſie, auf den nächſten Sabbat von dieſen Dingen zu reden. n die Synagoge ſich auflöste, folgten viele von den Juden und den 43 gottesfürchtigen Proselyten dem Paulus und dem Barnabas, und dieſe ſprachen ihnen zu und gewannen fie, fi) der Gnade Gottes anzuſchließen. Am folgenden 44 Sabbat aber verſammelte ſich fait die ganze Stadt, das Wort Gottes zu hören. Als aber die Juden die Maſſen jahen, wurden ſie voll Neids, und widerſprachen #5 den Reden des Paulus und läſterten. Paulus und Barnabas aber erklärten 4s zuverſichtlich: euch zuerſt mußte das Wort Gottes verkündet werden. Nachdem ihr es aber von euch ſtoßet, und euch des ewigen Lebens nicht würdig achtet, ſiehe, ſo wenden wir uns zu den Heiden. Denn jo hat uns der Herr auf- 4 getragen: ich habe dich geſetzt zum Ficht den Heiden, zum Heil zu ſein bis zum Ende der Erde. Die Heiden aber hörten, freuten ſich, und prieſen das Wort Gottes, 48 und wurden gläubig, ſoviel ihrer zum ewigen Leben verordnet waren. Das 4 Wort des Herrn aber wurde durch das ganze Land getragen. Die Juden aber so 10

Welzſücer, N. T. (Tertbibel)

146 ei Baer. ©

vornehmen Frauen, die zur Gottesfurcht hielten, auf, neb N 55 Stadt, und erregten eine Verfolgung gegen Paule he Barnabas, und fie vertrieben fie aus ihrem Gebiete. Sie aber ſchüttelten den 52 Staub der Füße über ſie, und giengen nach Ikonium, und die Jünger wurden voll Freude und heiligen Geiſtes. nn 14 Es geſchah aber, daß fie in Itonium zuſammen in die Synagoge der Juden giengen und derart redeten, daß eine große Menge von Juden ſowohl zals auch von Griechen gläubig wurden. Die Juden aber, die ſich nicht an⸗ oſchloſſen, reizten und erbitterten die Heiden gegen die Brüder. So verweilten ſie längere Zeit in offenem Auftreten für den Herrn, der ſein Zeugnis gab für das Wort feiner Gnade, indem er Zeichen und Wunder durch ihre Hände ger aſchehen ließ. Die Bevölkerung der Stadt aber ſpaltete ſich, und die einen hielten s es mit den Juden, die anderen aber mit den Apoſteln. { Wie aber die Heiden und die Juden mit ihren Oberen den Anlauf nahmen, ſie zu mißhandeln und o zu ſteinigen, flohen fie, da fie es merkten, in die Sta n Lykaonia: Lyſtra 2 und Derbe, und die Umgegend. Und daſelbſt lebten ſie der Verkündigung der s frohen Botſchaſt. Und in Lyſtra ſaß ein Mann der ohne Kraft in den Füßen o war, lahm von Mutterleib her, er hatte nie gehen kön Dieſer hörte der Rede des Paulus zu, der aber blickte ihn an, und d daß er Glauben 10 für feine Herſtellung hatte, ſprach er mit lauter Sti, ° aufrecht hin auf u deine Füße. Und er ſprang auf und gieng herum. ſen aber, da ſie ſahen was Paulus gethan hatte, riefen fie auf Lykao t: die Götter find 12 den Menſchen gleich geworden, und zu uns herabgeitie: Und ſie nannten den Barnabas Zeus, den Paulus aber Hermes, weil er Wortführer war. 10 Und der Prieſter des Zeus vor der Stadt brachte Stiere und Kränze zur Vor⸗ 14 halle, und ſchickte ſich ſamt den Maſſen an zu opfern. 2 aber die Apoſtel Barnabas und Paulus hörten, zerriſſen fie ihre Kleider, ſpraugen unter das 16 Volk und riefen: Männer, was macht ihr da? Auch wir ſind Meuſchen, ſchwach wie ihr, und bringen euch die frohe Botſchaft euch zu bekehren von dieſen nichtigen zu dem lebendigen Gott, der den Himmel und die Erde und das Aleer und alles 16 was darinnen it gemacht hat, der in den vergangenen Beitaltern alle Völler ließ ihre Wege wandeln, doch hat er ſich nicht unbezeugt gelaſſen als Wohlthäter, da er euch vom Himmel Regengüſſe gab und fruchtbare Zeiten, und erfüllte is eure Herzen mit Nahrung und Freude. Und indem ſie ſo ſprachen, gelang es is ihnen mit Mühe die Maſſen zu beſchwichtigen, daß fie ihnen nicht opferten. Es kamen aber Juden herbei von Antiochia und Ikonium, und gewannen die Maſſen, warfen den Paulus mit Steinen und ſchleiften ihn zur Stadt hinaus, in der 20 Meinung er ſei tot. Da aber die Jünger ihn umringten, ſtand er auf und gieng in die Stadt hinein. a Und am folgenden Tage zog er mit Barnabas aus nach Derbe. Und fie verkündeten dieſer Stadt die frohe Votſchaft, und nachdem ſie zahlreiche Jünger 2 gewonnen, lehrten fie zurück nach Lyſtra und Ikonium und Antiochia, und bes feſtigten die Seelen der Jünger, indem ſie ihnen zuſprachen, im Glauben zu beharren, und daß wir durch viele Drangſale müſſen in das Reich Gottes ein⸗ gehen. Sie wählten ihnen aber in jeder Gemeinde Aelteſte, und ſtellten dies ſelben mit Beten unter Faſten dem Herrn dar, an welchen ſie glauben gelernt 24. 2 hatten. Und nachdem fie Piſidia durchzogen, giengen fie nach Pamphylia. Und nachdem fie das Wort in Berge verkündet hatten, giengen fie hinab nach Attalia, 26 und von da ſchifften fie nach Antiochia, von woher fie der Gnade Gottes waren

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aber eine geraume Zeit bei den e geöffnet. Sie verweilten 2s

Und einige die von Ju ihr euch nicht beſchneiden ute e A 7 a f ander Bar rettet werden. Da nun aber Paul oje, jo tönnet ihr nicht ges und zu ſtreiten bekamen, bac un, Barnabas viel mit ihnen zu kämpfen andere aus ihrer Mitte zu den Apoſteln 18 t e einige ge le rm Nr erer & aa a Gemeinde, zogen durch Phoinife und Samaria, wo fie von der X Heiden erzählten, und bereiteten den Brüdern n 20 ihrer 1 in Jeruſalem aber wurden ſie von en und den Kg empfangen, und berichteten, wie große Dinge Gott mit ihnen en 5 e der Selte der Phariſcker, die gläubig geworden waren, N 1 en: man muß fie beſchneiden, und anhalten das Geſetz Es verſammelten ſich aber die Apoſtel und die Aelteſten ü Sache zu teilen, Als aber lebhafter Streit entſtand, er eg ch gi zu ihnen: Ihr Männer und Brüder, ihr wiſſet, daß vorlängſt Gott unter Mund erwählte, die Heiden das Wort des Evangeliums hören ind werden zu laſſen. Und der herzenskundige Gott gab Zeugnis für ſie, indem er ihnen den heiligen Geiſt gab ſo gut wie uns. Und er machte keinen Unterſchied zwiſchen uns und ihnen, nachdem er durch den Glauben ihre Herzen gereinigt. Nun, was verſucht ihr jetzt Gott, den Jüngern ein Joch 10 auf den Nacken zu legen, welches weder unſere Väter noch wir zu tragen ver⸗ mocht haben? Vielmehr glauben wir durch die Gnade des Herrn Jeſus ge- u rettet zu werden, in gleicher Weiſe wie auch jene. Es ſchwieg aber die ganze 12 Verſammlung, und ſie hörten zu, wie Barnabas und Paulus erzählten, was alles für zen und Wunder Gott durch fie bei den Heiden gethan. Nachdem 13 ſie aber zu Ende waren, nahm Jakobus das Wort und ſprach: Ihr Männer üder, hört mir zu. Symeon hat erzählt, wie Gott zuerſt darauf bedacht 14 war, jeinem Namen ein Volk aus Heiden zu gewinnen. Und damit ſtimmen ı die Reden der Propheten, wie geſchrieben fteht: nach dieſem will ich umkehren ı6 und wieder aufbauen das verfallene Zelt Davids, und feine Trümmer wieder auf- bauen und es herſtellen, auf daß die übrigen Menſchen mögen den Herrn ſuchen, 7 und alle die Völker, bei welchen mein Name verkündet ward, ſpricht der Herr,

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der dieſes thut. Es weiß der Herr von Ewigleit, was er thut. Darum bin is.

ich der Anſicht, daß man die, welche von den Heiden her ſich zu Gott belehren, nicht beläſtige, nur daß man ihnen anbefehle, ſich zu enthalten der Befleckungen eo der Götzen und der Unzucht und des Erſtickten und des Blutes. Denn Mojes2ı hat von langen Zeiten her in den Städten ſeine Verkündiger, wo er in den Synagogen allſabbatlich geleſen wird. Hierauf beſchloſſen die Apoſtel und Diez: Aelteſten mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte zu erwählen und nach Antiochia zu ſchicken mit Paulus und Barnabas; nämlich Judas genannt Barſabbas, und Silas, (die zu den leitenden unter den Brüdern gehörten) indem 23 ſie durch ihre Hand ein Schreiben beſtellten des Inhaltes: die Apoſtel und die 10*

148 Der Apoſtel Thaten 15. z e ß = —— Aelteſten und Brüder entbieten den Brüdern aus den Heiden in Antiochia und Syria 2 und Kilikia ihren Gruß. Nachdem wir gehört, daß einige, die von ung kamen, euch mit Reden beunruhigt und eure Gemüter beſchwert haben, ohne daß 20 ſie von uns einen Auftrag hatten, ſind wir zuſammengetreten und haben he Beſchluß gefaßt, Männer zu wählen und euch zu ſchicken mit unſeren geliebten 29 Barnabas und Paulus, den Leuten, die ihr Leben darangeſetzt haben für 2 den Namen unſeres Herrn Jeſus Chriſtus. So haben wir alſo abgeordnet 25 Judas und Silas, die mündlich euch dieſes ebenfalls beſtätigen mögen. Ez it nämlich des heiligen Geiſtes und unſer Beſchluß, euch keine weitere Laſt auf 2 zulegen, als die folgenden unerläßlichen Dinge: euch zu enthalten des Gohen⸗ opfers, und des Blutes, und des Erſtickten, und der Unzucht. Wenn ihr euch 90 davor bewahrt, werdet ihr wohl daran thun. Lebet wohl. So wurden ſie denn entlaſſen und kamen nach Antiochia, und nachdem ſie die Geme inde verſammelt, zu übergaben fie den Brief. Als ſie ihn aber geleſen, freuten ſie ſich über den a2 Zuſpruch. Und Judas und Silas, die ſelbſt auch Propheten waren, ermunterten gs und beſtärkten die Brüder mit vielen Reden. Nach einiger Zeit aber wurden ſie von den Brüdern in Frieden entlaſſen zu ihren Abſendern.“)

3⁵ Paulus aber und Barnabas hielten ſich in Antiochſa auf, indem fie neben vielen anderen das Wort des Herrn lehrten und feine frohe Botſchaft verkündeten. 55 Nach einigen Tagen aber ſagte Paulus zu Barnabas: wir wollen wieder hin⸗ gehen und nach den Brüdern in allen Städten ſehen, in welchen wir das Wort a des Herrn verkündet haben, wie es bei ihnen ſteht. Barnabas aber wollte auch as den Johannes genannt Marcus mitnehmen. Paulus aber beſtand darauf ihn nicht mitzunehmen, nachdem er von ihnen abgejallen war von Pamphylia weg, sound ſich ihnen nicht angeſchloſſen hatte zum Werk. Es kam aber zu hitzigem Streit, ſo daß ſie ſich voneinander trennten, und Barnabas den Marcus 4 ſich nahm und nach Kypros fuhr. Paulus aber geſellte ſich den Silas bei und 4 zog hinaus, der Gnade des Herrn von den Brüdern empfohlen. Er durchzog 16 aber Syria und Kilikia, und beſtärkte die Gemeinden. Er kam aber auch nach Derbe und nach Lyſtra. Und ſiehe, hier war ein Jünger mit Namen Timotheus, der Sohn einer gläubigen Jüdin, aber eines griechiſchen Vaters, 2.3 der von den Brüdern in Lyſtra und Ikonium empfohlen wurde. Dieſen ent⸗ ſchloß ſich Paulus als Begleiter mitzunehmen; und er nahm ihn und beſchnitt ihn um der Juden willen, die in jenen Gegenden waren; denn ſie wußten alle, Ai daß fein Vater ein Grieche war. Wie fie aber die Städte durchzogen, teilten ſie ihnen die von den Apoſteln und Alteſten in Jeruſalem beſchloſſenen Satzungen 5 zur Nachachtung mit. Die Gemeinden nun beſeſtigten ſich im Glauben und s nahmen zu an Zahl von Tag zu Tag. Sie aber zogen durch das phry⸗ giſche und galatiſche Land, da ihnen vom heiligen Geiſt gewehrt ward, das 7 Wort in Aſia zu verkünden. Als ſie aber gegen Myſia kamen, verſuchten fie s nach Bithynia zu gehen, und der Geiſt Jeſus' ließ es ihnen nicht zu. An 9 Myſia vorüber ſtiegen fie dann hinab nach Troas. Und Paulus hatte bei Nacht ein Geſicht, ein Makedonier ſtand da und redete ihm aljo zu: komm herüber nach Makedonia und hilf uns.

3 ) Silas aber entſchloß ſich, daſelbſt zu bleiben.

16 a 2.2.2... Der Apoftel Thaten 149 ee Wie er aber das Geficht gehabt ohen, e 15 1 ar trachteten wir ſofort nach Makedonia 10

zu verkünden. So fuhren wir denn 1 ihnen die frohe Volſchaſt

2% Ko . donia, eine Kolonie. In dieie Stadt aber hielten wir uns einige Tage auf. And am e e 18 hin, 05 daß eine Gebets⸗ ; 5 ; en, die da zuſammengekommen waren. Und eine Frau 5 8 Eee sie aden aus Stadt 14 der Herr das Herz auf, ſich der Verkündigung e = 5 5 fie ſich aber hatte taufen laſſen ſamt ihren Leuten, bat ſie: ihr mich 10 Gläubige des Herrn anerkennt, ſo tretet in mein Haus und bleibt da; und ie nötigte uns. Es geſchah aber, da wir zur Gebetsſtätte giengen daß 16 uns eine Magd begegnete die einen wahrſagenden Geiſt hatte, und ihren Herren durch das Weiſſagen reichen Verdienſt einbrachte. Dieſe folgte dem Paulus 17 und uns nach und rief: dieſe Menſchen ſind Diener des höchſten Gottes, die euch den Weg des Heiles verkünden. Dies feßte fie viele Tage fort Paulus 18 aber ward ärgerlich, und wandte ſich um und ſagte zu dem Geiſte: ich befehle dir im Namen Jeſus Chriſtus' von ihr auszugehen; und er gieng aus in der⸗ ſelben Stunde. Als aber ihre Herren ſahen, daß ihnen die Hoffnung des Er- 19 werbs ausgegangen war, da griffen ſie den Paulus und den Silas, und ſchleppten ſie auf den Markt vor das Gericht. Und als ſie ſie den Prätoren vorgeführt, 20 ſagten ſie: dieſe Menſchen machen Unruhen in unſerer Stadt, fie ſind Juden, und verkünden Bräuche, welche wir als Römer nicht annehmen noch ausüben 21 dürfen. Und das Volk ſtand auch mit wider ſie, und die Prätoren ließen ihnen 22 die Kleider herunterreißen und Stockſchläge geben, und nachdem fie ihnen viele 20 läge gegeben, warfen ſie ſie ins Gefängnis, mit der Weiſung an den Ge⸗ awärter, ſie ſicher zu hüten; der legte fie auf diefe Weiſung in das innere 24 is, und ſpannte ihnen die Füße ins Holz. Um Mitternacht aber beteten 25 und Silas und prieſen Gott. Die Geſangenen aber hörten ihnen zur. blich aber kam ein großes Erdbeben, jo daß die Grundmauern des Gefäng⸗ 2s niſſes wankten; und mit einem Schlag ſprangen alle Thüren auf und allen fielen die Feſſeln ab. Da aber der Gefangenenwärter aufwachte und die Thüren des? Gefängnifies offen ſtehen ſah, zog er das Schwert und wollte ſich ſelbſt um⸗ bringen, in der Meinung, die Gefangenen ſeien entflohen. Paulus aber rief 28 laut: Thue dir lein Leid, wir ſind alle da. Da forderte er Lichter, ſprang 2 hinein, und fiel mit Zittern dem Paulus und Silas zu Füßen, und führte fieso hinaus und ſagte: ihr Herren, was muß ich thun, um gerettet zu werden? Sie aber ſprachen: glaube an den Herrn Jeſus, jo wirft du gerettet werden und auch dein Haus. Und ſie verkündeten ihm das Wort Gottes ſamt allen se in ſeinem Haufe. Und er nahm ſie zu ſich in dieſer Nachtſtunde und wuſch ſie 3s von den Schlägen und er wurde ſowie alle ſeine Leute ſofort getauft. Und erss führte ſie in ſeine Wohnung, ließ ihnen den Tiſch decken, und jubelte mit ſeinem ganzen Haufe, daß er an Gott glauben gelernt. Mit Tagesanbruch aber ſchickten s die Prätoren die Lictoren und ließen ihm jagen: laſſe die Leute frei. Der Ge⸗ s fangenenwärter aber berichtete die Worte an Paulus: die Prätoren haben geſandt, euch freizulaſſen; jo gehet denn hinaus und ziehet im Frieden. Paulus aber en ſagte zu ihnen: Sie haben uns ohne Urteil öffentlich prügeln laſſen, die wir

150 Der Apoſtel Thaten = 16.1 A

8 römiſche Bürger ſind, und haben uns ins Gefängnis geworſen, und nun wei

ſie uns heimlich hinaus? Nicht doch, ſondern ſie mögen ſelbſt kommen und 8 s hinausführen. Die Lictoren aber meldeten dieſe Worte den Prätoren. wi wo aber gerieten in Furcht, als fie hörten, daß es Römer ſeien, und ne ſprachen ihnen zu, und führten fie hinaus und baten ſie, die Stadt zu b Sie aber verließen das Gefängnis und giengen zu der Lydia, und ri, = Brüder, ermahnten fie und zogen ab. 1

17 Sie kamen aber auf dem Wege über Amphipolis und Apollonia n

2 Theſſalonite, wo die Juden eine Synagoge hatten. Nach ſeiner Gewohnheit 43 trat Paulus bei ihnen ein, und redete an drei Sabbaten zu ihnen auf Grund a der Schrift, indem er fie ihnen auſſchloß. und darlegte, daß der Chriſtus leid und von den Toten auferſtehen mußte, und daß dieſer der Chriſtus ſel, Selb, 4 „den ich euch verkünde“. Und etliche von ihnen ließen ſich gewinnen, und ſchloſſe ſich dem Paulus und Silas an, ebenſo eine große Menge von den Griech s die zur Gottesfurcht hielten, und nicht wenige von den erſten Frauen. 95 Juden aber wurden eifersüchtig; ſie gewannen einige ſchlechte Subjekte, Pflaſter⸗ treter, erregten einen Auflauf, und brachten die Stadt in Unruhe; und ſie be⸗ drängten das Haus Jaſons, und ſuchten ſie herauszubringen vor die Volls⸗ s verſammlung; da fie fie aber nicht fanden, ſchleiften ſie den Jafon und etliche Brüder zu den Stadtvorſtehern, und ſchrien: die Leute, welche das Reich aufe 2 wiegeln, find jetzt auch hier, Jaſon hat ſie aufgenommen; und alle dieſe handeln gegen des Kaiſers Ordnung, indem ſie einen Andern König heißen, nämlich s einen gewiſſen Jeſus. Mit dieſen Reden aber brachten ſie das Volk in Unruhe, g und die Stadtvorſteher; und man ließ ſich von Jaſon und den übrigen Caution

10 ſtellen, und gab fie darauf frei. Die Brüder aber beförderten ſogleich den Paulus und den Silas bei Nacht nach Bern, wo ſie nach ihrem Clntefen

u ſich in die Synagoge der Juden begaben. Dieſe aber waren anſtändiger als die in Theſſalonile, ſie nahmen das Wort mit aller eitwilligkeit auf, und

12 forſchten alle Tage in den Schriften, ob es ſich ſo verhalte. Viele von ihnen nun wurden gläubig, ſo auch von den vornehmen griechiſchen Frauen und Männern

16 nicht wenige. Wie aber die Juden von Theſſalonike erfuhren, daß das Wort

Gottes von Paulus auch in Beröa verkündet ward, kamen fie auch dahin, um 14 die Maſſen aufzuwiegeln und zu verhetzen. Hierauf beförderten die Brüder den Paulus ſogleich bis an die See; Silas aber und Timotheus blieben daſelbſi 10 zurück. Die Geleitsmänner des Paulus aber brachten ihn nach Athen, und 2 ie: 1 * und Timotheus, daß ſie ſo ſchnell als möglich 16 Während aber Paulus dieſelben in Athen erwartete, ward ſein Geiſt innerlich waufgeregt, da er ſchaute, wie die Stadt voll von Götenbildern war. So redete er denn in der Synagoge zu den Juden und denen die zur Gottesfurcht hielten, 1s und auf dem Markte alle Tage zu den Leuten, wie ſie ihm aufſtießen. banden aber auch etliche von den epikureiſchen und ſtoiſchen Philoſophen mit ihm an, und einige ſagten: was will denn dieſer Schwätzer ſagen? andere aber: er ſcheint ein Verkünder fremder Götter zu fein; weil er lich den? ö

a ü 9 er zu ſein; ümlich den Zeſus und die ferftehung verkündete. Und fie griffen ihn, und führten ihn zum Areopa und

3 ping wir wiſſen, was das für eine neue Lehre it, die du vort

a gibſt uns ja ſeltſame Dinge zu hören; fo möchten wir nun erfahren, was

en will. Alle Athener aber und die Fremden, die ſich da aufhielten, zu nichts anderem ſo aufgelegt, als wie etwas neues zu reden oder

1

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17.18 Fi; Er, Der Apoſtel Thaten 151

zu hören. Paulus aber ſtellte ſich mitten in d

9 en Areo 1 fan Dan Shen, ic} finde durchweg wie ist ger schr auf Goten a ſeid. Denn da ich herumgieng und mir eure Heiligtümer betrachtet d auch einen Altar mit der ift: ei chtete, fand ich 2

t Händen gemacht, 155 Tat A, von Menſchen⸗ 25 8 er der allen Lei alles gibt. Und er hat gemacht, daß von einem her ade eee ee pen 100 seen Zeiten und die er ji ſie Go) i etwa fühlen und finden möchten, der ja nicht ferne ir I ir d find wir, wie auch einige von euren Dichtern 23 a j N ich find. Sind wir nun Gottes Geſchlecht, jo dürfen 2s wir nicht meinen, die Gottheit ſei gleich Gold oder Silber oder Stein, gleich einem Gebilde menſchlicher Kunſt und Erfindung. So hat denn wohl Gott die so Zeiten der Unwiſſenheit überſehen; nunmehr aber läßt er allen Menſchen allent— halben anſagen, Buße zu thun, wie er denn einen Tag feſtgeſtellt hat, da er 1 die Welt richten will in Gerechtigleit durch einen Mann, den er dafür beſtimmt hat, nachdem er jedermann den Glauben eröffnet hat, indem er ihn von den Toten erweckte. Da ſie aber von der Totenauferſtehung hörten, ſpotteten diese einen, die andern aber ſagten: wir wollen dich darüber ein andermal wieder hören. Auf dieſe Weiſe kam Paulus los von ihnen. Etliche Männer aber. ſchloſſen ſich ihm an und wurden gläubig, darunter auch Dionyſius ein Areo⸗ pagite, auch eine Frau mit Namen Damaris, und noch andere mit ihnen.

Nach dieſem verließ er Athen und gieng nach Korinth. Und er traf einen 18 2

geſagt haben: des Geschlecht wir auch

Juden Namens Aquila, aus Pontus ſtammend, der kürzlich von Italien her⸗ gekommen war, ſamt ſeiner Frau Priscilla (aus Anlaß des Ediltes des Claudius, 7 daß alle Juden Rom verlaſſen ſollen), beſuchte fie, und weil er das gleiche 3 Gewerbe trieb, blieb er bei ihnen und fie arbeiteten zuſammen. Sie waren

nämlich geltmacher von Gewerbe. Er ſprach aber in der Synagoge jeden Sabbat, 4 und aum Juden und auch Griechen. Wie nun Silas und Timotheus 5 von Maledonien her eintrafen, war Paulus in vollem Eifer am Worte, indem er den Juden bezeugte, daß Jeſus der Chriſtus ſei. Da ſie ſich aber dagegen auflehnten und läſterten, ſchüttelte er ſeine Kleider aus und ſagte zu ihnen: Euer Blut auf euren Kopf! ich bin unſchuldig! Von nun an werde ich zu den Heiden gehen. Und er gieng von da hinüber in das Haus eines Mannes mit 7 Namen Titius Juſtus (eines von denen die zur Gottesfurcht hielten), deſſen Haus an die Synagoge ſtieß. Der Synagogenvorſteher Crispus aber mit ſeinem ganzen Haus wurde gläubig an den Herrn, und viele Korinthier, die das Wort hörten, glaubten und ließen ſich taufen. Der Herr aber ſprach zu Paulus bei Nacht im Geſicht: fürchte dich nicht, ſondern ſprich und ſchweige nicht. Denn 10

ich bin mit dir und niemand ſoll dir etwas anhaben zu deinem Schaden. Denn

mein ijt ein großes Volk in dieſer Stadt. Er ſaß aber ein Jahr und ſechs u 1 Monate unter ihnen das Wort Gottes lehrend. Da aber Gallio Proconſul von 2 Achaia war, erhoben ſich die Juden einmütig wider den Paulus und brachten

ihn vor den Richtſtuhl, indem fie ſagten: dieſer verleitet die Leute zu ungeſetz⸗ 1s lichem Gottesdienſt. Als nun Paulus den Mund aufthun wollte, ſagte Gallio ıs

zu den Juden: handelte es ſich um ein Verbrechen oder Vergehen, ihr Juden,

152 Der Apoſtel Thaten

Zu

10 ſo hätte ich euch von Rechtswegen angenommen. Geht es aber nur Streitfragen an, die eure Lehre, Namen und Geſetz betreffen, jo möget ihr ſelbſt zusehen. 6 ir Darüber will ich nicht Richter fein. Und er wies fie fort vom Richtſtuhl. Se fielen aber alle her über den Synagogenvorſteher Soſthenes, und ſchlugen ihn in der Nähe des Richtſtuhls, und Gallio bekümmerte ſich nicht darum. 18 Paulus aber, nachdem er noch längere Zeit geblieben, ſagte den Brüdern Lebewohl und fuhr ab nach Syria, und mit ihm Priscilla und Aquila, der fi 1 in Kenchreä hatte das Haupt ſcheren lafjen; denn er hatte ein Gelübde. Sie langten aber in Epheſus an, und hier verließ er jene, er ſelbſt aber gieng in a0 die Synagoge und ſprach zu den Juden. Auf ihre Bitte aber, daß er länger au bleiben möge, gieng er nicht ein, ſondern er verabſchiedete ſich und ſagte: ) werde ein andermal wieder bei euch einkehren, ſo Gott will, und fuhr von 22 Epheſus ab, und da er nach Caͤſarea kam, gieng er hinauf, begrüßte die Ge⸗ 23 meinde und gieng dann hinunter nach Antiochia. Und den er ſich eine Zeil lang hier aufgehalten, zog er aus und durchzog nadeinander das Galatiſche Liand und Phrygien, und ſtärkte alle Jünger. 24 Es kam aber nach Epheſus ein Jude mit Namen Hpollas, ein Alexan⸗ driner der Herkunft nach, ein gelehrter Mann, der ſtark war in den Schriften. 25 Dieſer hatte Unterricht in der Lehre des Herrn erhalten, und redete brennenden Geiſtes, und lehrte treulich von Jeſus, kannte aber nur die Taufe Johannes'; z und derſelbe fieng an offen aufzutreten in der Synagoge. Da ihn aber Pris- cilla und Aquila hörten, nahmen fie ihn zu ſich und ſetzten ihm die Lehre u noch genauer auseinander. Da er aber Luft hatte, nach Achaia zu reiſen, er⸗ munterten ihn die Brüder, und empfahlen ihn den brieflich zur Auf⸗ nahme. Dort eingetroffen förderte er die Gläubigen : denig durch die 28 Gnade. Denn er überführte eifrigſt die Juden in ſchlagender Weiſe öffentlich, 19 indem er aus den Schriften bewies, daß Jeſus der Chriſtus ſei. Es geſchah aber, während Apollos in Korinth war, daß Paulus, nachdem er das 2 Oberland bereist, nach Epheſus kam und da einige Jünger traf, und er ſagte zu ihnen: habt ihr den heiligen Geiſt empfangen, da ihr gläubig wurdet? Sie aber erwiderten: Nein; wir haben auch nichts davon gehört, ob es einen heiligen 8 Geiſt gibt. Er aber ſagte: auf was ſeid ihr denn getauft? fie aber ſagten: “auf die Taufe des Johannes. Paulus aber ſagte: Jo hat die Taufe der Buße getauft, indem er das Volk hinwies auf den, der nach ihm kommen s ſollte, daß fie dem glaubten, das heißt auf Jeſus. Da ſie es aber hörten, ließen fie ſich auf den Namen des Herrn Jeſus taufen. Und da ihnen Paulus die Hände auflegte, kam der heilige Geiſt über ſie, und ſie redeten mit Zungen 7s und weiſſagten. Es waren aber im Ganzen ungefähr zwölf Mann. 0 Er gieng aber in die Synagoge und trat da drei Monate lang öffentlich auf mit o Darlegung und Zureden in betreff des Reiches Gottes. Wie aber etliche ſich verhärteten und abwandten, und übel redeten über die Lehre dem Volke gegen⸗ über, trennte er ſich von ihnen, und ſonderte die Jünger ab indem er 5 lich * hielt in der Schule des Tyrannus. Dieſes dauerte zwei Jahre Bi 55 Bewohner von Aſia das Wort des Herrn hörten, en : en. Auch that Gott ungewöhnliche Wunder Paulus Hand, ſo daß man auch Schweißtücher und Vortücher ihm vom Leibe weg zu den Kranken bracht d i i e, und damit die Krankheiten von ihnen

Ich muß durchaus das bevorſtehende Feſt in Jeruſalem feiern.

19 Der Apoſtel Thaten 153

vertrieben und die böjen Geiſter zum Wei aber auch einige von den ne gebra ey N 3

e e Jeſus bei ſolchen, welche böſe Geiſter hatten, an den, i ſie ſagten: ich beſchwöre dich bei dem Jeſus, welchen Paulus ve finde 8 e es auch die Söhne eines jüdiſchen Oberprieſters Sleuas erkündet. So u ſolche Beſchwörungen trieben. Der böſe Geiſt abe machen, welche Jeſus kenne ich und von Paul 1 r antwortete ihnen alſo: den 1s zin welchem der böse Gent anus weiß ich: aber wer jeib ihr? Und der Menſch, 16 n * ee he war, ſprang auf fie los bemächtigte ſich beider NR übte ſolche Gewalt an ihnen, daß fie nackt und verwundet 0

1 1 1 t aus dem Hauſe ent⸗ flohen. Dies wurde aber bei allen jüdi 55 1 Epheſus kund, und es kam eine Furcht ir a il dee duese vor it

1 5 1 er fie alle, und der N Jeſus ward hoch gerühmt, und viele von den gläubig ine 5 Bekenntnis und Anzeige deſſen, was ſie getrieben. Ein großer Teil aber von 19

denen, welche die falſchen Künſte getrieben hatten, t ü

1 h trugen i und verbrannten dieſelben vor jedermann; und man a e zuſammen, und brachte 50,000 Drachmen heraus. So nahm das Wort zu 20 gemäß der Stärke des Herrn an Ausbreitung und Kraft.

Wie aber dieſe Dinge erfüllt waren, ſetzte ſich Paulns i i

über Makedonia und Achaia nach Jeruſalem 5 Pd En ne ich dart geweſen, muß ich auch Rom beſuchen. Er fandte aber zwei von ſeinen 22 Gehilfen nach Makedonia, Timotheus und Eraſtus, er ſelbſt blieb noch eine Zeit lang in Afia. Um jene Zeit aber lam es zu großen Unruhen über 23 die Lehre. Ein Silberſchmied nämlich, Demetrius mit Namen, der ſilberne Ar⸗ 24 temistei ipel verfertigte, und den Künſtlern viel zu verdienen gab, rief dieſe zu⸗ 25 ſammen, ſowie die damit beichäftigten Arbeiter und ſprach: ihr Männer, ihr wiſſet, daß wir unſeren Wohlſtand dieſer Arbeit verdanken. Nun ſchaut und 26 hört ihr, wie dieſer Paulus nicht nur von Epheſus ſondern faſt von ganz Aſia viel Bolt herumgebracht hat mit der Beredung, daß das keine Götter ſeien, die mit Händen gemacht werden. Aber nicht nur dieſe unſere Sache droht jo in 2; Aberaant zu kommen, ſondern auch das Heiligtum der großen Göttin Artemis iſt in Gefahr abgeſchätzt zu werden und ſeines großen Glanzes beraubt, da ſie doch ganz Aſia und die ganze Welt verehrt. Als fie dieſes hörten, wurden ſie 2s voll Zornes und riefen laut: groß iſt die Artemis von Epheſus. Und die ganze 2 Stadt kam in Aufruhr, und ſie ſtürmten alle zuſammen in das Theater, und ſchleppten die Makedonier Gaius und Ariſtarchus, Wandergenoſſen des Paulus, mit dahin. Da aber Paulus ſich in der Volksverſammlung ſtellen wollte, ließen so es die Brüder nicht zu; ſelbſt einige von den Aſiarchen, die ihm befreundet waren, ſchickten zu ihm und ließen ihn ermahnen, ſich doch nicht ins Theater zu wagen. Hier ſchrie nun alles durcheinander, denn die Verſammlung war s2 nur ein Auflauf, und die Mehrzahl wußten gar nicht warum ſie zuſammen⸗ gekommen waren. Doch verſtändigte man aus der Maſſe heraus den Alexander s die Juden hatten ihn vorgeſchoben ‚jo winkte denn Alexander mit der

Hand, und wollte eine Schutzrede an das Volk halten. Da ſie aber merkten, 34

daß es ein Jude ſei, ſchrie alles wie aus einem Munde zwei Stunden lang zuſammen: groß ift die Artemis von Epheſus. Der Stadtſchreiber aber beruhigte ss das Voll: Ihr Männer von Epheſus, wo gäbe es einen Menſchen, der nicht wüßte, daß die Stadt Epheſus den Tempeldienſt hat für die große Artemis

154 Der Apoſtel Thaten $ 19. 20

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m Himmel gefallenes Bild? Da nun dies unwiderſprechlich ift a 7 55 euch ei halten und nichts zu überſtürzen. Ihr habt da 5 Männer vorgeführt, ſie ſind aber kleine Tempelräuber, noch Läſterer eurer Gott⸗ zs heit. Wenn nun Demetrius und die Künſtler, ſeine Genoſſen eine Sache gegen jemand haben, ſo gibt es Gerichtstermine und Proconſuln, ſie ſollen einander 50 verklagen. Wenn ihr aber einen Antrag ſonſt habt, jo mag es in der geſetz⸗ o lichen Gemeindeverſammlung bereinigt werden. Droht uns doch des heutigen Tags wegen eine Aufruhrklage, ohne daß eine Urſache da wäre, womit wir dieſen Auflauf rechtfertigen könnten. Und mit dieſen Worten entließ er die Ver⸗ 20 ſammlung. Nachdem der Lärm geſtillt war, beſchied Paulus die Jünger zu ſich, ermahnte fie und verabschiedete ſich, und zog ab nach Makedonia. 2 Nachdem er dieſe Landſchaft durchreist und ihnen viele Ermahnung ge⸗ 3 geben hatte, gieng er nach Hellas. Und da er nach eine Aufenthalt, wie er ſich eben nach Syria einſchiffen wollte, durch einen Anſchlag bedroht ward, entſchloß er ſich über szufehren. Es begleitete ihn aber Sopater Pyrrhus Theſſalonikern aber: Ariſtarchus und Secundus, fern N 5 Timotheus, ſodann die von Aſia: Tychikus und Tropt ieje giengen aber s voraus und warteten auf uns in Troas. Wir aber ſegelten nach den Tagen des Ungeſäuerten ab von Philippi, und kamen zu ihnen binnen fünf Tagen 2 nach Troas, woſelbſt wir uns ſieben Tage aufhielten. ils wir aber am erſten Wochentage verſammelt waren zum Brotbrechen, redet 18 zu ihnen, da er am folgenden Morgen abreiſen wollte, und dehnte debe bis Mitter⸗ s nacht aus. Es waren aber viele Lampen in dem Obergemach, wo wir vers 9 ſammelt waren. Da überwältigte einen Jüngling Namens Ü

dreimonatlichen us der Juden Makedonia zurück⸗ von Beröa, von Gaius von Derbe und

zutychus, der im Fenſter ſaß, der Schlaf, weil Paulus jo lange fortſprach, und er ſiel im Schlaf 10 vom dritten Stock hinunter, und ward tot aufgehoben. Paulus aber gieng hinunter, beugte fi über ihn, umfaßte ihn und ſprach: I ji ch nicht, u denn ſeine Seele iſt in ihm. Nachdem er aber wieder hi brach er das Brot, und ſprach noch lange fort bis zur Morgendämmerung, dann 12 zog er weiter. Den Knaben aber führten fie lebendig davon und fühlten ſich is hoch getröſtet. Wir aber waren vorausgegangen zum Schiff und fuhren nach Aſſos, in der Abſicht dort den Paulus aufzunehmen; denn jo hatte er es ans 14 geordnet, da er ſelbſt zu Fuß dahin kommen wollte. Wie er aber in Aſſos 15 mit uns zuſammentraf, nahmen wir ihn auf und gelangten nach Mitylene. Und von dort ab fuhren wir am folgenden Tag auf die Höhe von Chios, am nächſten 16 hielten wir auf Samos, und Tags darauf kamen wir nach Miletos. Denn Paulus hatte ſich entſchloſſen an Epheſus vorbeizufahren, um nicht in Aſia Zeit zu verlieren. Denn er eilte, womöglich auf Pfingſten in Jerufalem zu fein. 17 Von Miletos aus aber ſchickte er nach Epheſus und berief die Aelteſten is der Gemeinde zu ſich. Wie fie aber bei ihm eintrafen, ſprach er zu ihnen: Ihr 10 wiſſet es vom erſten Tage her, da ich Aſia betreten habe, wie ich mich die ganze Zeit bei euch hielt im Dienſte des Herrn unter nichts als Demütigung und Thränen und Verſuchungen, die mir durch die Nachſtellungen der Juden 20 erwuchſen, wie ich nichts verſäumte, was gut ſein konnte, euch zu verkünden, zr und zu lehren öffentlich und in den Häuſern, und Juden und Griechen be— ſchwor, ſich zu Gott zu bekehren und an unſeren Herrn Jeſus Chriſtus zu 22 glauben. Und jetzt ſiehe, gefeſſelt im Geiſte ziehe ich nach Jeruſalem, und weiß za nicht, was mir dort begegnen wird. Nur bezeugt mir der heilige Geiſt in

20. 21 . Ver Apoſtel Thaten 155

einer Stadt um die andere, d 5 F

ich ſchlage meines Lebens W r ag e ra ER, Aber vollenden und den Dienſt den ich von dem Herrn Jeſus Ge 1 en zu bezeugen die frohe Botſchaſt der Gnade Gottes. Und nn fie ich Mat de ihr mein Angeſicht nicht mehr ſehen werdet ihr n ſiehe, ich weiß, daß 2 künder des Reichs wandelte. Da f

Kleidern habe ich nicht getrachtet. Ihr ſelbſt wiſſet da i für meinen Bedarf und für meine Gens u 15 1 5 habe es euch in allewege gezeigt, daß man jo mittelſt Arbeit für die Schwachen ſorgen ſoll, und der Worte des Herrn Jeſus gedenken, da er ſelbſt geſagt hat: geben is feliger denn nehmen. Und nachdem er jo geſprochen, beugte er ſeine Knie, 36 und betete mit ihnen allen. Es brachen aber alle in lautes Wehklagen aus, 37 und jielen dem Paulus um den Hals, und küßten ihn, und jammerten beſonders s über das Wort, das er geſprochen hatte: daß ſie ſein Angeſicht nicht mehr ſchauen ſollten. Dann geleiteten fie ihn zum Schiffe.

Wie es aber geſchah, daß wir uns von ihnen losgeriſſen und gelichtet 21 hatten, ſegelten wir geradezu auf Kos, am folgenden Tage aber auf Rhodus,

und von da nach Patara. Und da wir daſelbſt ein Schiff fanden, das nach 2

Pholnſte gieng, beſtiegen wir es und ſegelten ab. Nachdem wir Kypros in 3

Sicht bekommen, und links gelaſſen, hielten wir auf Syria, und gelangten nach

Tyrus, denn dahin hatte das Schiff jeine Ladung abzugeben. Wir aber ſuchten 4

die Jünger auf, und blieben daſelbſt ſieben Tage, und ſie rieten dem Paulus durch den Geiſt, nicht nach Jeruſalem hinaufzugehen. Als es aber kam, daß 5

wir mit unjerer Zeit fertig waren, machten wir uns auf und zogen ab, wobei

uns alle das Geleite gaben ſamt Weib und Kind, bis vor die Stadt hinaus,

und am Strande beugten wir die Knie und beteten, dann umarmten wir ein= 6 | ander, und wir beſtiegen das Schiff, jene aber giengen heim. Wir aber 7

vollendeten unſere Fahrt von Tyrus ab, und kamen nach Ptolemais, und be⸗ grüßten die Brüder und blieben einen Tag bei ihnen. Am folgenden Tage aber zogen wir ab und giengen nach Cäſarea, und traten in das Haus des Evangeliſten Philippus, eines von den Sieben, und blieben bei demſelben. 71 Dieſer hatte aber vier jungfräuliche Töchter, welche weiſſagten. Da wir aber 9. mehrere Tage verweilten, kam ein Prophet von Judäa mit Namen Agabus herab, und beſuchte uns, der nahm den Gürtel des Paulus, band ſich Füße 1 und Hände und ſagte: ſo ſpricht der heilige Geiſt: den Mann, dem dieſer N Gürtel gehört, werden die Juden in Jeruſalem alſo binden und in die Hand der Heiden ausliefern. Wie wir aber das vernahmen, drangen wir ſowohl als 12 die vom Orte in ihn, nicht nach Jeruſalem hinaufzugehen. Hierauf antwortete 18

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Paulus: was treibt ihr, ſo zu weinen und mir das Herz zu brechen? ich bin bereit nicht blos mich binden zu laſſen, ſondern auch zu ſterben in Jerusalem

1 für den Namen des Herrn Jeſus. Da er ſich nicht bereden ließ, ſo gaben wir Ruhe und ſprachen: des Herrn Wille geſchehe.

16 Nach dieſen Tagen aber machten wir uns fertig, und giengen hinauf 1s nach Jeruſalem. Es giengen aber auch von den Jüngern von Cäſareg mit uns, und führten uns zur Herberge bei einem gewiſſen Mnaſon, einem Kyprier und alten Jünger. 17 Da wir aber in Jeruſalem angekommen, empfiengen uns die Brüder mit 16 Freuden. Und am Tage darauf gieng Paulus mit uns zu Jakobus, und die 19 jämtlichen Aelteſten fanden ſich ein. Und er begrüßte ſie und berichtete ihnen alles im einzelnen, was Gott bei den Heiden durch ſeinen Dienſt gewirkt. Sie aber, als ſie es hörten, prieſen Gott, und ſprachen zu ihm: du ſchauſt, Bruder, wie viel Myriaden von Gläubigen unter den Juden ſind, und alle ſind Eiferer 2 für das Geſetz. Sie haben ſich aber über dich berichten laſſen, daß du überall die Juden in der Heidenwelt den Abfall von Moſes (e m ihre Kinder nicht zu beſchneiden und die Sitten nicht zu bei e 26 nun zu machen??) Jedenfalls werden ſie hören, daß efommen biſt. So a thue denn, was wir dir ſagen. Wir haben da vier auf ſich haben. Die nimm, und laß dich mit ihnen ı Koſten auf für fie, daß fie ſich das Haupt ſcheren laſſen mann einſehen, daß es nichts mit dem iſt, wovon ſie in be wurden, und daß vielmehr auch du ſelbſt in Beobachtung d 20 Was aber die Heiden betrifft, die gläubig geworden ſind Anordnung getroffen, daß fie ſich hüten ſollen vor dem Go 28 ſticktem und Unzucht. Da übernahm Paulus die Männer an und nachdem er ſich mit ihnen der Reinigung unterw Tempel, und zeigte die Erfüllung der Tage der Neinigun zur Darbringung des Opfers für einen jeden von ihnen). 27 Wie es aber daran war, daß die ſieben Tage zu Ende giengen, brachten die Juden von Aſia, welche ihn im Tempel ſahen, alles Volk in Aufruhr, und legten Hand an ihn, und riefen: Ihr israelitiſche Männer, zu Hilfe! Das iſt der Menſch, der allerorten jedermann lehrt gegen das Volk und das Geſetz und dieſe Stätte, und dazu hat er auch noch Griechen in das Heiligtum herein⸗ 29 gebracht, und dieſe geweihte Stätte entweiht. Sie hatten nämlich vorher den Epheſier Trophimus bei ihm in der Stadt geſehen, und meinten Paulus habe eo dieſen in den Tempel gebracht. Und die ganze Stadt kam in Bewegung, und es entſtand ein Volksauflauf, und ſie griffen den Paulus und zogen ihn aus 31 dem Tempel heraus, und die Thüren wurden ſofort geſchloſſen. Schon giengen ſie darauf aus, ihn zu töten, als die Kunde zu dem Oberſten der Cohorte 32 hinauf kam, daß ganz Jeruſalem in Aufruhr ſei. Der nahm ſogleich Soldaten und Hauptleute, und eilte herab zu ihnen. Da ſie aber den Oberſten und die Soldaten ſahen, hörten fie auf den Paulus zu ſchlagen. Hierauf trat der Oberſt herzu, bemächtigte ſich ſeiner, hieß ihn mit zwei Ketten binden, und erkundigte 34 ſich, wer er ſei und was er gethan. Es rief aber alles durcheinander in der

d wende die o wird jeder⸗ deiner berichtet es wandelſt. aben wir die ſer, Blut, Er⸗ folgenden Tag, gieng er in den an (nämlich bis

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) Jedenfalls muß die Gemeinde zuſammenkommen; denn fie werden hören.

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21. 22 en esel benen 105

hineingeführt werden ſollte, ſprach Pc Im bie BR dir jagen? Der aber ant : ; echt

Hein, Te verſtehſt griechiſch? Da biſt du wohlas und in die Wüſte führte? Paulus abe : in ei

in Filikie, Bürger dieſer anſehnlichen A 192 dich 1 5 N zum Volle zu reden. Da er es gew Paulus 0 Gi 1 und winkte dem Volle mit der Hand; als es dann ga e redete er ſie auf Hebräiſch alſo an: 7 hört die Verteidigung an, die ich jetzt an e er ſie auf Hebräiſch anredete gaben ſie um bin ein Jude, geboren in Tarſus in Kililia und zu den Füßen Gamaliels geſchult im und war ein Eiferer für Gott fo wie ihr a ich auch dieſe Lehre verfolgt bis auf den T feſſelt und ins Gefängnis gebracht ganze Presbyterium bezeugen kann, von welchen ich auch Briefe empfangen

= r 85 8 E 2 8 155 2 E 8 © a E = A E E r

S. 5 3 5 1 E = E E 2 na Y. . E = 5 (28 23 2 t 2 E E 3 E E

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ich dahin D i daß mich um Mitta plötzlich ein ſtarkes Licht vom Himmel her umſtrahlte, und ich en zu Boden und vernahm eine Stimme, die mir zurief: Saul, Saul, was verfolgſt du mich?

Ich aber antwortete: wer biſt du Herr? und er ſprach ir: ich bi 8 t ® zu mir: ich bin Jeſus, 8 der Nazoräer, den du verfolgſt. Meine Begleiter aber ſchauten wohl das Licht, 9

ich von meinen Begleitern nach Damaskus an der Hand geführt. Ein gewiſſer 1e Ananias aber, ein Mann fromm nach dem Geſetz, mit gutem Zeugnis von allen dortigen Juden, beſuchte mich, ſtellte ſich hin und ſprach zu mir: Bruder Saul, 1 werde ſehend. Und zur Stunde ſahe ich ihn. Er aber ſprach: der Gott unſerer 1 Väter hat dich beſtimmt ſeinen Willen zu erkennen, den Gerechten zu ſehen, und ein Wort aus feinem Munde zu vernehmen, weil du für ihn Zeuge ſein 15 ſollſt bei allen Menſchen, von dem was du geſehen und gehört haft. Und nun 15 was zögerſt du? ſtehe auf, laß dich taufen und deine Sünden abwaſchen, indem du jeinen Namen anrufſt. Da ich aber nach Jeruſalem zurückgekehrt war, und 1 im Tempel betete, geſchah es mir, daß ich in Verzückung fiel, und ihn ſah, wie 1s er zu mir ſagte: eile und verlaſſe Jeruſalem ſchleunig; denn fie werden dein Zeugnis über mich nicht annehmen. Und ich ſprach: Herr, fie wiſſen doch ſelbſt, 16 daß ich es war, der die an dich Glaubenden gefangen nahm und mißhandelte in den Synagogen. Und als das Blut Stephanus deines Zeugen vergoſſen 20 wurde, ſtand ich ebenfalls dabei, hatte mein Gefallen daran und hütete die Kleider derer, die ihn töteten. Und er ſprach zu mir: ziehe hin, ich will dich zu den Heiden in die Ferne ſenden. Bis zu dieſem Worte hörten ſie 22 ihm zu, da erhoben fie ein Geſchrei: fort von der Erde mit dem, er darf nicht

158 Der Apoſtel Thaten 22. 23 20 leben. Während fie aber ſchrien, ihre Kleider zerriſſen und Staub in die Luft 24 warfen, befahl der Oberſt ihn in die Burg zu bringen, und ordnete an, daß

man ihn mittelſt Geißelung verhöre, um herauszubringen, aus welchem Grunde

26 ſie ihm fo zuriefen. Da ſie ihn aber nun für die Riemen zeſtreckt hatten, ſprach Paulus zu dem Hauptmann, der dabei ſtand: dürft ihr einen Römer

26 ſogar ohne Urteil geißeln? Als der Hauptmann das hörte, gieng er zum Oberſten, meldete es und ſagte: was willſt du thun? der Menſch iſt ja ein

2 Römer. Der Oberſt aber gieng hin, und redete ihn an: ſage mir, biſt du 28 ein Römer? er aber ſprach: Gewiß. Der Oberſt aber antwortete: ich habe

dieſes Bürgerrecht um ein großes Kapital erworben. Paulus aber fagte: {

20 bin ſogar darin geboren. Sofort ließen fie ab von dem beabſichtigten Verhör, und der Oberſt fürchtete ſich, nachdem er erfahren, daß er ein Römer ſei, und ließ ihn ſofort losbinden.

30 Tags darauf, in der Abſicht, über den Anklagegrund der Juden ins klare zu kommen, hieß er ihn losbinden, befahl eine Si der Hohenprieſter und des ganzen Synedriums, und ließ den Paulus herum gen und vor

fie ſtellen. Paulus aber wandte ſich an das Synedrium und |} Ihr Männer und Brüder, ich habe meinen Wandel in ganz lauterem Gewiſſen in Gottes

2 Ordnung geführt bis auf dieſen Tag. Der Hoheprieſter Anguſas aber hieß

a die Nebenſtehenden ihn auf den Mund ſchlagen. Da ſprach Paulus zu ihm: dich wird Gott ſchlagen, du getünchte Wand; du ſitzeſt da, um mich nach dem

4 Geſetze zu richten, und heißeſt mich ſchlagen wider das Ge Die Neben⸗

öftehenden aber ſagten: So ſchmäheſt du den Hohenprieſter Go Rund Paulus fagte: ich wußte nicht, Brüder, daß es der Hoheprieſter ist; (denn es ſteht ges

schrieben: du ſollſt einen Oberen deines Volkes nicht ſchmühhen). Da aber Paulus wußte, daß ein Teil Sadducäer da ſeien, der andere Phariſcker, jo rief er im Synedrium; Männer und Brüder, ich bin ein Phariläer, ein Bhariiäerfohn; wegen der Zukunftshoffnung und der Auferſtehung der Toten bin ich beſchuldigt.

7 Da er aber dies ſagte, brach Streit aus zwiſchen Phariiiern und Sadducäern, s und in die Verſammlung kam Zwieſpalt. Denn die Sadducher jagen, es gebe

keine Auferſtehung, keine Engel und keine Geiſter; die Phariſtſer aber nehmen

o das eine wie das andere an. Es entitand aber ein großes Geſchrei, und einige der Schriftgelehrten von der Phariſäiſchen Partei ſtanden auf, verſtritten ſich und ſagten: wir finden nichts Böſes an dieſem Menſchen. Wenn aber ein

10 Geiſt zu ihm geſprochen hat, oder ein Engel? Da aber der Streit heftig wurde, fürchtete der Oberſt, Paulus möchte von ihnen zerriſſen werden, rief eine Abteilung Truppen herbei, und befahl ihn ihren Händen zu entreißen und

u ihn in die Burg zu bringen. In der folgenden Nacht aber trat der Herr zu ihm und ſprach: ſei getroſt, wie du von mir in Jeruſalem gezeugt haft, jo ſollſt du auch in Rom zeugen.

12 Nach Tagesanbruch aber rotteten ſich etliche Juden zuſammen und ders 16 ſchwuren ſich nichts zu eſſen noch zu trinken, bis fie Paulus getötet. Es waren u aber mehr als vierzig, die dieſe Verſchwörung machten. Die giengen zu den Hohenprieſtern und den Aelteſten, und zeigten an: wir haben uns feierlich ver 16 ſchworen, nichts zu genießen, bis wir den Paulus getötet haben. Jetzt alſo wendet ihr mit dem Synedrium euch an den Oberſten, daß er ihn zu euch herunterſchaffen möge, da ihr ſeine Angelegenheit genau unterſuchen wollet; wir aber find bereit, ihn unterwegs umzubringen auch wenn es das Leben koſtet. 16 Der Schweſterſohn des Paulus, der von dem Anſchlag hörte, ſuchte Einlaß in

3.24 Se RER Der Apoftei Thaten 159

die Burg und berichtete es dem Paulus leute herbei und ſagte: führe dieſen e He De e ihm etwas zu melden. Der alf i e Yin’ ia Dam Die

ſchaffen, als gelte es, das genauere über i nicht, denn es ſtellen ihm mehr als vierzig 1 N ai Ton I 5 verſchn t eſſen noch zu t 18 fi Nr eee e e e en a ee Augen Mann, nachdem er ihm befohlen, gegen niemand auszuſagen, „daß 8 mir dieſes angezeigt“. Und dann rief er zwei von den Hauptleuten 85 e haltet zweihundert Soldaten bereit, nach Cäjaren zu marſchieren, ebenfo ſieben ig Neiter und zweihundert Lanzenträger, von der dritten Nachtſtunde an; a laſſet ein Tier bereithalten, daß man den Paulus aufſitzen laſſen und ihn un⸗ verſehrt zu dem Statthalter Felix bringen kann. Und er ſchrieb einen Brief 25 des Inhalts: Claudius Lyſias, dem hochgeehrten Statthalter Felix feinen Gruß. 26 Dieſen Mann haben die Juden ergriffen und waren im Begriff ihn zu töten, ar als ich mit den Truppen dazu kam und ihn befreite, da ich erfuhr, daß er ein Römer iſt. Und da ich beabſichtigte, den Grund ihrer Anklage gegen ihn zu es erfahren, brachte ich ihn in ihr Synedrium. Da fand ich, daß er verklagt 2; wurde wegen Streitigkeiten über ihr Geſetz, aber keine Klage gegen ihn vorlag, die den Tod oder Gefängnis verdient. Da mir aber enthüllt wurde, daß von zo ihnen ein Anſchlag auf den Mann ausgeführt werden ſollte, beeile ich mich, ihn dir zu ſchicken, und habe die Ankläger mit ihrem Vorbringen über ihn an dich gewieſen. Die Soldaten nun holten den Paulus nach dem erhaltenen Befehl ab, und brachten ihn bei Nacht nach Antipatris; am folgenden Tage aber kehrten 32 ſie in die Burg zurück, indem ſie es den Reitern überließen, mit ihm weiter zu ziehen. Dieſe übergaben nach der Ankunft in Cäſarea den Brief dem Statt: a8 halter und lieferten den Paulus an ihn ab. Der Statthalter aber, nachdem erst es geleſen, fragte, aus welcher Provinz er ſei, und da er erfuhr, aus Kilikia, jagte er: ich werde dich verhören, wenn deine Ankläger auch eingetroffen ſind, az und befahl, ihn im Prätorium des Herodes in Gewahrſam zu halten.

Fin; Tage darauf gieng der Hoheprieſter Ananias hinab mit einigen 21 Ael und einem Sprecher Tertyllus, und fie machten dem Statthalter ihre Angaben gegen Paulus. Nachdem er aber herbeigeholt war, begann Tertyllus die Auflage gegen ihn vorzutragen: Tiefen Frieden genießen wir durch dich, und durch deine Umſicht ſind dieſem Volke Verbeſſerungen zu teil geworden; das nehmen wir allerſeits und überall mit großer Dankbarkeit hin, hochgeehrter 3 Felix. Doch, um dich nicht weiter zu beläſtigen, erſuche ich dich, uns in Kürze + nach deiner Geneigtheit anzuhören. Dieſen Mann alſo haben wir kennen ge⸗ 5 lernt als Verderber und Unruheſtifter unter allen Juden auf dem Erdkreis, und Anführer der Nazoräer-Sekte, der nun auch verſucht hat, den Tempel zu ent 6 weihen. So haben wir ihn feſtgenommen, “) und du magſt nun ſelbſt ihn ver⸗ 8

0

*) und wir wollten ihn nach unſerem Geſetz richten. Aber der Oberſt Lyſias kam 7 herunter und nahm ihn uns mit Gewalt, und befahl ſeinen Anklägern zu dir zu kommen.

160 Der Apoſtel Thaten 1 1.25 .... —— über das alles vergewiſſern, weſſen wir ihn verklagen.

BE ae 55 auch die Juden an und beſtätigten ſeine Angaben. Auf den Wink des Statthalters, zu reden, nahm auch Paulus das Wort: da ich d als vieljährigen Richter bei dieſem Volle kenne, verteidige ich gutes Muts meine

u Sache. Wie du dich vergewiſſern magſt, find es erſt zwölf Tage, daß ich nach

12 Jeruſalem hinauflam, um anzubeten. Und weder hat man mich in Tempel be⸗ troffen, daß ich zu jemand geredet oder einen Volksauflauf gemacht hätte, noch in

10 den Synagogen, noch in der Stadt. Auch nichts können fie dir beweiſen von den

14 Anklagen, die fie jetzt gegen mich vorbringen. Ich bekenne dir aber dies, daß ich nach der Lehre, die ſie eine Sekte nennen, ſo meinem augeſtammten Gott diene, indem ich alles glaube, was im Geſetz und in den Propheten geſchrieben

10 iſt, und die Hoffnung zu Gott habe, welche auch dieſe je annehmen, daß

16 eine Auferjtehung der Gerechten und Ungerechten kommen werde. Darum ber mühe ich mich auch ein unverletztes Gewiſſen zu haben; iber von Gott und

1 den Menſchen in allewege. Ich kam aber nach mehreren Jahren mit Almoſen

18 für mein Volk und Opfergaben; dabei haben ſie mich ge als einen der ſich der Reinigung unterworfen, im Tempel, nicht mit ein menge noch

10 im Tumult. Einige Juden aber aus Aſia, die müßten hier Stehen und klagen,

20 wenn ſie etwas gegen mich wüßten, oder follen dieſe ſelbſt jagen, was fie für

21 ein Vergehen herausgebracht, da ich vor dem Synedri [8 des einen Wortes, das ich vor ihnen ausrief: um dev ?

ꝛ2 willen muß ich heute bei euch zu Gericht ſtehen. Felix aber da er recht gut wußte, um was es ſich bei der Lehre han der Oberſt Lyſias herunterkommt, will ich mich über er

28 digen, und wies den Hauptmann an, daß er in Gewahrſe doch in leichter Haft, und niemand von den Seinigen an d fungen gegen

20 ihn verhindert werden ſolle. Einige Tage nachher aber erſchien Felix mit feiner Frau Druſilla, einer Jüdin, und beſchied den Paulus und hörte ihn

25 über den Glauben an Chriſtus Jeſus. Da er aber von Gerechtigkeit und Ent haltſamkeit und dem künftigen Gerichte redete, ward dem 5 bange, und er antwortete: für diesmal kannſt du gehen; wenn ich einmal Zeit bekomme, will ich

26 dich holen laſſen; wobei er zugleich hoffte, daß er von Paulus Geld bekommen werde; darum ließ er ihn auch öfter holen, und beſprach ſich mit ihm.

genheit erkun⸗ galten werde,

27 Nachdem aber zwei Jahre herumgegangen, erhielt Felix den Porcius Feſtus zum Nachfolger, und weil Felix die Juden ſich verpflichten wollte, hinterließ er den Paulus in Banden.

2⁵ Drei Tage nun, nachdem Feſtus die Statthalterei angetreten hatte, gieng

zer von Cäſarea hinauf nach Jeruſalem. Und die Hohenprieſter und die erſten

s der Juden machten ihm Anzeige wegen des Paulus und erſuchten ihn und baten es ſich als Gnade aus, daß er ihn nach Jeruſalem kommen laſſe, indem ſie

seinen Anſchlag machten, ihn unterwegs zu töten. Feſtus nun antwortete: Paulus

s ſei im Gewahrſam in Cäſarea, er ſelbſt aber werde in kurzem abreiſen; dann, ſagte er, können eure Herrn mit hinunter gehen, und wenn etwas unrechtes an dem

s Manne iſt, ihn verklagen. Nachdem er aber höchſtens acht bis zehen Tage bei ihnen verweilt, gieng er hinunter nach Cäſarea, und beſtieg am ſolgenden

7 Tag den Richterſtuhl, und ließ den Paulus vorführen. Da er aber erſchien,

ſich die von Jeruſalem heruntergekommenen Juden um ihn herum, und

5. 26 2 5 Der Apoſtel Thaten 161

1 und ſchwere Beſchuldigungen vor, die ſie nicht im Stande waren zu eweiſen, während Paulus darthat, daß er weder gegen das jüdiſche Geſetz, e noch en ee noch gegen den Kaiſer ſich irgend vergangen habe. en e Bas 2 wollte, erwiderte dem Paulus: willſt 9 0 d zan gehen, und dich dort hierüber vor mir richten laſf ?

Paulus aber fagte: ich ſtehe vor dem laiſerlichen Richtſtuhl, hier muß ig Naht rl Den an habe ich kein Unrecht zugefügt 5 . Wenn ich nun im Unrecht bin, und etwas Todeswürdi

enn ich im N rdiges b weigere ich mich nicht zu ſterben; wenn aber nichts 3 e d Ar m ae 1 ſo darf mich niemand ihnen preisgeben; ich lege

. n Kaiſer. Hierauf beriet ſi i i Maipprete: bn BE BE 9 f et ſich Feſtus mit den Räten und 12

angerufen, ſo ſollſt Nach Verfluß einiger Tage Hi De 3 8

zur Begrüßung des Feſtus nach Cäſa weilten, legte Feſtus dem König die ihm: ft ein Mann da, der von mir, als ich nach Jeruſalem kam, die Anzeige machten, und ſeine Verurteil daß es bei den Römern nicht Brau

Angelegenheit des Paulus vor und erzählte Felix her gefangen zurückblieb, über den 15 Hohenprieſter und die Aelteſten der Juden lung verlangten. Ich antwortete ihnen, 16 ch ſei, einen Menſchen aus Gunſt preis⸗ zugeben, ehe der Angeſchuldigte ſeinen Anklägern gegenüber geſtellt ſei, und Raum zur Verteidigung über die Anklage bekommen habe. Da ſie nun hier 1 eintrafen, habe ich ohne Auſſchub am folgenden Tag den Richtſtuhl beſtiegen, und den Mann kommen laſſen. Die Kläger traten auf, und vermochten nicht 1s etwas Schlimmes, wie ich es vermutete, über ihn vorzubringen. Sie hatten aber ı9 einige Beschwerden gegen ihn in Betreff ihrer Religion und eines gewiſſen ver- ſtorbenen Jeſus, von welchem der Paulus behauptete, daß er lebe. Da ich nun 0 mit einer Unterſuchung über dieſe Dinge in Verlegenheit war, ſagte ich, ob er wohl nach Jeruſalem kommen und dort darüber Recht nehmen wolle. Da aber 21 Paulus Berufung einlegte um für das Erkenntnis des Auguſtus zurückgeſtellt zu werden, befahl ich ihn in Gewahrſam zu halten, bis ich ihn zum Kaiſer ſchicke. Agrippa aber ſprach zu Feſtus: ich möchte wohl ſelbſt auch den Mann 22 hören. Morgen, ſagte er, ſollſt du ihn hören. Am Tage darauf nun 28 kamen Agrippa und Bernile mit großem Gepränge, und giengen in das Verhör⸗ zimmer, nebſt den Oberſten und den Notabeln der Stadt, und auf Befehl des Feſtus ward Paulus vorgeführt, und Feſtus ſprach: Hier, mein König Agrippa 24 und alle ihr Anweſende, ſchaut ihr den, wegen deſſen mir die ganze Verſamm⸗ lung der Juden in Jeruſalem und hier anlag mit dem Ruf, er dürfe nicht am Leben bleiben. Ich aber konnte keine todeswürdige Handlung an ihm finden; 2 da er aber ſelbſt ſich auf den Auguſtus berief, erkannte ich auf feine Abſendung. Etwas gewiſſes weiß ich dem Herrn über ihn nicht zu berichten. Darum ließ 23 ich ihn vor euch vorführen, und beſonders vor dir, König Agrippa, damit ich durch ein angeſtelltes Verhör Stoff zum Bericht bekomme. Denn es ſcheint mir 27 widerſinnig einen Gefangenen zu ſchicken, ohne die Klagen wider ihn anzugeben. Agrippa aber ſagte zu Paulus: es iſt dir geſtattet, für dich zu reden. Hierauf 26 ſtreckte Paulus die Hand aus und führte ſeine Sache alſo: Ich ſchätze 2 mich glücklich, König Agrippa, wegen all der Anklagen, welche die Juden gegen mich erheben, mich heute vor dir verteidigen zu dürfen, da du ein vorzüglicher 3 Kenner der jüdiſchen Sitten und Streitlehren biſt; darum bitte ich mich ge⸗ duldig anzuhören. Meinen Wandel von Jugend auf, wie er von Anfang an «

Weliſäcker, N. T. (Textolbel) EI:

162 Der Apoſtel Thaten 2

12 nn

s war, unter meinem Volle und in Jexufalent, kennen alle Juden, da fie von

früher her von mir wiſſen, wenn ſie Zeugnis geben wollen, wie ich nach der

kte unſerer Religion lebte als Phariſäer. Und jetzt ſtehe ich vor 5

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ji ten Se engt wehen ber Hoffnung. auf Die Bereifung, die von Got zlam, wozu unſere zwölf Stämme in anhaltendem Gottesdienſt bei Nacht und Tag zu gelangen hoffen; um dieſer Hoffnung willen, mein Fürſt, werde ich von s Juden verklagt. Wie ſoll es bei euch unglaublich ſein, daß Gott Tote auf: g erweckt? Nun hatte ich mir eingebildet, ich müßte den Namen Jeſus' des Nazo⸗ 10 räers eruſtlich bekämpfen; das habe ich auch gethan in Jeruſalem, und habe viele von den Heiligen in Gefängnishaft gebracht, indem ich mir die Vollmacht von den Hohenprieſtern verſchaſfte, und wenn fie hingerichtet u meine Stimme dazugegeben; und überall in den Synagogen ha durch Strafen gezwungen zu läſtern, und im Uebereifer d 12 ſie verfolgt ſelbſt bis in die auswärtigen Städte. So 1s macht und Gutheißung der Hohenprieſter nach Damaskus. mitten am Tage unterwegs vom Himmel her ein Licht, 14 ſtrahlte und mich und meine Begleiter umleuchtete; und ſtürzten, hörte ich eine Stimme auf Hebräiſch zu mir far 16 verfolgſt du mich? es iſt dir ſchwer wider den Stachel aus ſagte: wer biſt du, Herr? der Herr aber ſprach: ich bin J den du verfolgſt. 18 Aber ſtehe auf, auf deine Füße, denn dazu bin ich dir erſchtenen, dich zu bes reiten zum Diener und Zeugen davon wie du mich geſehen haft, und mich jehen 1 ſollſt, indem ich dich herausnehme aus dem Volke und aus den Heiden, zu 18 denen ich dich entſende, ihre Augen zu öffnen zur Bekehrung, ſie zu bekehren von Finſternis zu Licht, und von der Macht des Satans zu Gott, daß fie empfangen Sündenvergebung und Anteil bei den Geheiligten durch den Glauben 1d an mich. Da blieb ich denn, o König Agrippa, nicht unfolgſam gegen das 2 himmlische Geſicht, ſondern ich kündigte denen in Damaskus zuerſt und denen in Jeruſalem und im ganzen Land Judäa, und den Heiden an, Buße zu thun, und ſich zu bekehren zu Gott, und würdige Werke der Buße zu vollbringen. 21 Dieſerhalb haben mich die Juden ergriffen im Tempel, und verfucht mich zu 22 töten. Da mir nun Gottes Beiſtand bis auf dieſen Tag zu teil geworden, fo ſtehe ich da und lege Zeugnis ab für Kleine ſowohl als Große, und ſage nichts, als was die Propheten von den zukünftigen Dingen geredet haben, wie 2 auch Moſes, ob der Chriſtus zu leiden beſtimmt, ob er als Erſtling aus der Auferſtehung der Toten ein Licht verkünden ſoll dem Volke ſowohl als auch 24 den Heiden. Da er ſich auf dieſe Weiſe verteidigte, rief Feſtus laut: du biſt wahnwitzig, Paulus; über dem vielen Studieren wird dir der Kopf 25 verrückt. Paulus aber erwiderte: ich bin nicht wahnwitzig, hochgeehrter Feſtus, 2 ſondern ich ſpreche Worte der Wahrheit aus und der Vernunft. Der König weiß ja wohl davon, weshalb ich auch mit allem Freimut mich an ihn wende; denn ich kann nicht glauben, daß ihm etwas von dieſen Dingen unbekannt ſei, 2 ſind fie doch nicht im Winlel geſchehen. Glaubſt du, König Agrippa, den Pro⸗ W pheten? Ich weiß, daß du glaubſt. Agrippa aber fagte zu Paulus: nächſtens 20 bringſt du mich dazu, Chriſt zu werden. Paulus aber ſagte: ich wünſchle zu Gott, über kurz oder lang, nicht nur dich, ſondern alle, die mich heute hören, eo als ſolche zu ſehen, wie ich bin, ausgenommen dieſe Feſſeln. Und der König au erhob ſich, ſowie der Statthalter und auch Bernike und ihre Geſellſchaft, und fie zogen ſich zurück und beredeten ſich miteinander und urteilten: dieſer Menſch

alt an unſere Väter

auch mit Voll ah ich, o König, die Sonne über⸗ iv alle zu Boden aul, Saul, was agen. Ich aber

26. 27

——

Der Apoſtel Thaten 163 thut nichts, was Tod oder Geſänguis verdient, Agri ii

Air © f a abe Feſtus: 32 der Menſch hätte können frei gelaſſen werden, 1 nicht Ha Aale > gerufen hätte. 5

Wie es aber beſchloſſen ward, daß wir a i j 7 übergab man den Paulus und einige and : ee Ba

ö Age ere Gefangene einem Hauptmann Namens ne en DR Augusteiſchen Cohorte. Wir A aber 2 Adranytkenſches 2 Schiff, welches an die Plätze von Aſia fahren wollte, und giengen unter Segel in Begleitung des Maledoniers Ariſtarchus von Theſſalonike. Und am folgenden 3 Tage fuhren wir nach Sidon, und Julius, der den Paulus menſchenfreundlich behandelte, geſtattete ihm zu den Freunden zu gehen und ſich pflegen zu laſſen. Und von dort giengen wir wieder unter Segel, fuhren unter Kypros hin, weil 4 uns die Winde entgegen waren, durchfuhren das Meer von Kililia und Pam⸗ & phylia, und gelangten nach Myrrha in Lylia. Und da der Hauptmann hier & ein Alexandriniſches Schiff fand, das nach Italien gieng, brachte er uns auf daſſelbe. Nach vielen Tagen langſamer Fahrt aber lamen wir mühjam nach 7 Knidos; und da uns der Wind nicht beilegen ließ, fuhren wir unter Kreta in der Gegend von Salmone, und nur mit Schwierigkeit gelang es uns, von der s Küſte abzuhalten und einen Ort zu gewinnen, die ſchönen Häfen genannt, in der Nähe der Stadt Laſaia.

Da aber ſo geraume Zeit hingegangen und die Fahrt ſchon gefährlich war, 9 denn ſchon war auch die Faſtenzeit vorüber, ermahnte fie Paulus und ſagte zu 10 ihnen ihr Männer, ich ſehe, daß die Fahrt mit Ungemach und großem Schaden vor ſich gehen wird, nicht nur für Ladung und Schiff, ſondern auch für unſer Leben. Der Hauptmann aber vertraute dem Steuermann und dem Schiffsherrn u mehr als den Reden des Paulus. Da aber der Hafen nicht gut zum Ueber: 12 wintern taugte, ſo neigte die Mehrzahl dazu, von dort abzufahren, um wo möglich nach Phoinix zum Ueberwintern zu gelangen, einem kretenſiſchen Hafen, der nach Südweſt und Nordweſt ſieht. Da aber ein leichter Südwind wehte, 13 dachten fie ihrer Abſicht ſicher zu fein, lichteten und fuhren ganz nahe an Kreta hin. Bald darauf aber brach ein Sturmwind, der Nordoſt genannt, über die 14 Inſel herein, das Schiff wurde fortgeriſſen und vermochte nicht gegen den Wind 15 zu halten, ſo mußten wir nachgeben und uns treiben laſſen. Als wir dann 16 eine Heine Jnſel Namens Klauda unterliefen, vermochten wir kaum das Boot zu bemeiſtern, das man lichtete, um das Schiff künſtlich zu unterbinden. Aus 17 Furcht, in die Syrte zu geraten, zogen ſie die Segel ein und trieben jo hin. Da uns aber der Sturm hart bedrängte, warfen ſie am folgenden Tage 1s die Schiffslaſt aus, und am dritten mit eigener Hand das Schiffsgerät. Mehrere 19. Tage aber ſah man nicht Sonne noch Stern, der Sturm tobte, und alle Hoff⸗ nung auf Rettung ſchwand, da auch großer Nahrungsmangel eintrat. Da trat el Paulus unter ſie und ſprach: ihr Männer, ihr hättet mir folgen ſollen und nicht von Kreta unter Segel gehen, und dieſes Ungemach und Schaden auf euch ziehen. Immerhin heiße ich euch jetzt getroſt ſein; es wird kein Leben 22 von euch verloren gehen, nur das Schiff. Deun in dieſer Nacht iſt ein Engel an des Gottes, dem ich gehöre, dem ich auch diene, zu mir getreten und hat gejagt: 24 fürchte dich nicht, Paulus, du ſollſt vor den Kalſer kommen, und ſiehe, Gott hat dir alle deine Schiffsgenoſſen geſchenkt. Darum ſeid wohlgemut, . 25 ich glaube Gott, daß es jo kommt, wie zu mir geſprochen ward. Wir müſſen 26 aber auf eine Junſel ſtoßen. 1

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164 Der Apoſtel Thaten 28. 20 2 8 * Ex; ee. 27 Wie es aber zum vierzehnten mal Nacht ward, ſeit wir in der Adria herum.

getrieben wurden, vermuteten die Schiffsleute um Mitternacht die Nähe von 28 Land. Und da man auswarf, fand man zwanzig Klafter, bei abermaligem 20 Auswerfen aber nicht weit davon fünfzehn. Und in der Furcht, wir möchten in Klippen geraten, warfen fie vier Anter vom Hinterteil aus und ſehnten fig oo nach dem Anbruch des Tages. Da aber die Schiffsleute aus dem Schiffe zu fliehen ſuchten und das Boot in See ließen unter dem Vorgeben vom Vorder⸗ sıteil aus Anker zu werfen, ſagte Paulus zu dem Hauptmann und den Soldaten: 32 wenn fie nicht im Schiff bleiben, iſt für euch leine Rettung. Da kappten dle ss Soldaten die Stricke des Boots und ließen daſſelbe hinausfallen. Bis es aber Tag wurde, ermunterte Paulus alle, Nahrung zu nehmen, und ſagte: heute ſind es vierzehn Tage, daß ihr ohne Nahrung zuwartet und nichts zu euch nehmet. 94 Darum ermahne ich euch, Nahrung zu nehmen; das lommt euch gut; es fol 88 euch kein Haar vom Kopfe verloren gehen. Als er dies gejagt, nahm er Brot, 56 dankte Gott vor allen, brach es und begann zu eſſen. Es wurden aber alle 7 wohlgemut und nahmen ebenfalls Nahrung zu ſich. Wir waren aber im ganzen 88 im Schiff unſer zweihundertſechsundſiebenzig Seelen. Nachdem ſie ſich aber ſatt gegeſſen, erleichterten ſie das Schiff durch Auswerfen des Proviants in das 89 Meer. Als es aber Tag wurde, erkannten fie das Land nicht, fie nahmen aber eine Bucht wahr mit einem Hafen, in welchen fie wo möglich das Schiff zu 40 retten beſchloſſen. Und nachdem fie die Anker gekappt und in die See fallen gelaſſen, machten fie die Bande der Steuerruder los, ſtellten das Beſanſegel un gegen den Wind und hielten auf den Strand. Da fie aber auf eine Erdzunge gerieten, ſtießen ſie mit dem Schiffe auf, und das Vorderteil bohrte ſich eln und ſaß unbeweglich ſeſt, das Hinterteil aber gieng durch den Anprall ausein⸗ d ander. Die Soldaten aber wollten die Gefangenen töten, damit nicht einer as durch Schwimmen davon komme. Der Hauptmann aber wollte den Paulus retten, und verhinderte ſie an ihrem Vorhaben; er hieß die, welche ſchwimmen 44 konnten, zuerſt ſich ins Waſſer ſtürzen und das Land gewinnen, die andern ſollten teils auf Brettern, teils auf Schiffstrümmern dahin kommen. Und fo 28gelang es alle aufs Land zu retten. Und nachdem wir gerettet, erfuhren wir, daß die Inſel Malta hieße. 2 Und die Barbaren bewieſen uns eine ungewöhnliche Menſchenfreundlichkeit; denn ſie zündeten ein Feuer an, und nahmen uns alle daran wegen des fallenden Regens und der Kälte. Da aber Paulus einen Haufen dürres Holz zuſammen⸗ faßte und auf das Feuer legte, kam in Folge der Wärme eine Natter hervor und faßte ihn bei der Hand. Wie aber die Barbaren das Tier an feiner Hand hängen ſahen, ſagten fie zu einander: das ift ſicher ein Mörder, den jetzt nach s der Rettung aus dem Meer die Vergeltung doch nicht leben läßt. Da ſchüttelte ser das Tier in das Feuer, und es widerfuhr ihm kein Uebel. Sie aber er⸗ warteten, daß er den Brand bekomme oder plötzlich tot umfalle. Da ſie aber lange warteten und nichts Auffallendes an ihm vorgehen ſahen, fielen ſie auf andere Gedanken und ſagten, er ſei ein Gott. In jener Gegend aber hatte der Vornehmſte der Inſel mit Namen Publius Ländereien, der nahm uns auf s und bewirtete uns gütig drei Tage. Es geſchah aber, daß der Vater des Publius an Fieber und Dysenterie darniederlag; zu dem gieng Paulus hinein, betete, olegte ihm die Hände auf und heilte ihn. Als aber dies geſchehen, kamen auch zo die andern Kranken von der Inſel herbei und ließen ſich heilen. Sie erwieſen uns dann hohe Ehre, und da wir abſegelten, ſorgten ſie noch für unſern Bedarf,

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25 Der Apoſtel Thaten 165

einem Alexandriniſchen Schiffe ab, 11 as Zeichen der Dioskuren führte.

wir weiter nach Regium, und, da eit 0 5 wir am zweiten Tage nach Puteoli. D zug nachher Südwind i geladen, acht Tage bei ihnen zu bleiben: 1 5 Und von da kamen die Brüder, die n 5 = Roi.

Forum und Tres Tabernä; wie Paulus fie ſah ntgegen bis Appii 15 trauen. Als wir aber in Rom ein für ſich zu wohnen, mit dem Soldaten, der ihn b

Gehe hin zu dieſem Volle und ſage: mit dem Gehör ſollt ihr hören und es nichts verſlehen, und mit dem Geſicht ſehen und nichts erblimen. Denn es ward er das Herz dieſes Volkes verſtockt, und fie find ſchwerhürig geworden, und ihre Augen haben fie verſchloſſen, daß fie nicht ſähen mit den Augen, und nicht hörten mit den Ohren, noch verſtünden mit dem Herzen und umkehrten und ich fie heile,

So ſei es denn euch kund, daß dieſes Heil Gottes den Heiden geſendet 28 iſt; die werden hören.“)

Er blieb aber ganze zwei Jahre in ſeiner Mietwohnung, und empfieng so alle die ihn beſuchten und verkündete das Reich Gottes, und lehrte von dem 81 Herrn Jeſus ganz offen, ungehindert.

*) übergab der Hauptmann die Gefangenen dem Stratopedarchen, Paulus aber erhielt **) Und da er dies geſagt, giengen die Juden weg und hatten großen Wortwechſel 23 miteinander.